Silymarin aus der Mariendistel zum Leberschutz - wirksam oder unwirksam?

 

Wirkt Silymarin bei Lebererkrankungen?



Welche Fragen werden in diesem Beitrag beantwortet?

  • Bei welchen Erkrankungen wird Silymarin angewendet?
  • Welche Dosierungen von Silymarin werden empfohlen?
  • Wie wirkt Silymarin?
  • Ist die Wirksamkeit von Silymarin durch überzeugende Studiendaten belegt?
  • Welche Nebenwirkungen sind unter der Einnahme von Silymarin möglich?


Hintergrund

Silymarin wird zur Behandlung von akuten und chronischen Lebererkrankungen angewendet. In der Selbstmedikation wird Silymarin insbesondere bei Alkohol-induzierten und Medikamenten-bedingten Leberschäden eingesetzt.

Die Mariendistel (Silybum marianum) ist eine Pflanzenart, die zur Unterfamilie der Carduoideae gehört. Die Mariendistel ist in Mitteleuropa heimisch und wird zum medizinischen Gebrauch z.B. in Österreich, Ungarn und Deutschland angebaut. Der pharmakologisch wirksame Inhaltsstoff im Extrakt der Mariendistelfrüchte, das Silymarin, gehört zu den am besten untersuchten und charakterisierten Pflanzenwirkstoffen.

Silymarin ist ein Extrakt aus dem Samen der Mariendistel. Silymarin ist ein Gemisch aus Silibinin, Silydianin, Silychristin und weiteren Flavonol-Derivaten, wobei Silibinin die biologisch aktivste Form und damit die Leitsubstanz darstellt.

Der pflanzliche Wirkstoff Silymarin ist in Deutschland als Arzneimittel zugelassen. Mit den für die Arzneimittel empfohlenen Dosierungen werden pro Tag etwa 260 mg bis 351 mg Silymarin aufgenommen (18, 19).


Anwendungsgebiet

Zur unterstützenden Behandlung bei chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen, Leberzirrhose und toxischen Leberschäden (20).

Silymarin wird aufgrund seiner leberschützenden Wirkung auch von Patienten mit chronischem Alkoholkonsum angewendet. Hinter dieser Anwendung steht häufig die Erwartung, dass Silymarin die negativen Folgen des chronischen Alkoholkonsums auf die Leber abmildern könnte. In der Fachinformation zu Silymarin-haltigen Arzneimitteln heißt es daher auch sehr deutlich: Die Behandlung mit Silymarin ersetzt nicht die Vermeidung der die Leber schädigenden Ursachen (z. B. Alkohol)(20).

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Gestörte Leberfunktion

Die Leber stellt das größte und wichtigste Stoffwechselorgan des menschlichen Körpers dar, das u.a. für den Abbau und die Elimination von Arzneimitteln und Giftstoffen im menschlichen Köper verantwortlich ist. Die Entgiftung von Fremdstoffen in der Leber wird durch die Aktivität zahlreicher Cytochrom-P450-Enzyme in den Hepatozyten (Leberzellen) erreicht. Eine dauerhaft hohe Belastung der Leber durch Arzneimittel oder andere exogene Substanzen kann durch die Bildung von toxischen Stoffwechselprodukten zur Schädigung oder schlimmstenfalls zum Absterben der Hepatozyten führen. Das Spektrum der durch Arzneimittel induzierten Schädigungen der Leber kann dabei von erhöhten Leberenzymwerten bis hin zum akuten Leberversagen reichen. Eine chronische Schädigung, z.B. durch Alkohol, kann zu einem Verlust an funktionsfähigem Lebergewebe und einem bindegewebigen Umbau bis hin zu einer Leberzirrhose führen. Alle die beschriebenen Veränderungen können sich auch infolge einer Virusinfektion, z.B. mit dem Hepatitis-C-Virus einstellen. Das Organ Leber besitzt eine hohe Regenerationsfähigkeit.

Leberfunktionsstörungen äußern sich klinisch u. a. in einer nachlassenden Leistungsfähigkeit und in einer verminderten Leistungsreserve. Müdigkeit ist ein wesentliches Symptom.


Leberschutz - Wirkmechanismus von Silymarin

Die arzneilich wirksamen Inhaltsstoffe der Mariendistel stimulieren bisherigen Untersuchungen zufolge die Regenerationsfähigkeit gesunder Leberzellen. Die leberschützende Wirkung des pflanzlichen Wirkstoffkomplexes Silymarin beruht im Wesentlichen auf drei Eigenschaften, nämlich auf seiner Funktion als Antioxidans und Radikalfänger, auf einer Stabilisierung der Leberzellmembranen und einer Stimulierung der Proteinbiosynthese und damit der Leberregeneration (21). Auch die entzündungshemmende Wirkung des Silymarins trägt dazu bei, dass die Leber toxische Substanzen besser entgiften kann und eine Leberschädigung mit der Folge der Fibrosierung (bindegewebiger Umbau) vermieden wird (21).


Klinische Wirkungen des Silymarins

Nach Medikamenten-bedingten Leberschäden wurden unter Silymarin eine beschleunigte Normalisierung erhöhter Leberenzyme und ein Rückgang subjektiver Beschwerden beobachtet. Die Normalisierung erhöhter Leberenzyme (die aus geschädigten Hepatozyten stammen) ist das Resultat der Leberschutzwirkung, z.B. durch Membranstabilisierung und Steigerung der Regenerationsfähigkeit (noch) gesunder Hepatozyten. Das Fortschreiten der Erkrankung wird dadurch gebremst und der Untergang weiterer Leberzellen gestoppt. Experimentell und klinisch konnte gezeigt werden, dass unter Silymarin-Therapie der bindegewebige Umbau der Leber (Zirrhose) günstig beeinflusst werden kann. Selbst bei manifester Leberzirrhose konnte in Studien unter Silymarin-Therapie eine Abnahme der Sterblichkeit der betroffenen Patienten dokumentiert werden (21). Neuere Untersuchungen geben einen Hinweis auf einen ausgeprägten antiviralen Effekt der Wirkstoffe des Silymarins. Erste klinische Untersuchungen belegen eine antivirale Aktivität von Silibinin gegenüber dem Hepatitis-C-Virus (HCV) und dem Humanen-Immundefizienz-Virus (HIV) (10,11).

Bisher publizierte Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die Wirksamkeit von Silymarin zur Behandlung von Lebererkrankungen ganz wesentlich von der Ursache der Leberschädigung abhängt. Während bei der Vergiftung mit Knollenblätterpilzen die frühzeitige Behandlung mit Silymarin das Fortschreiten der Leberschädigung deutlich vermindert, deuten neuere Untersuchungen darauf hin, dass eine durch Hepatitis-C verursachte Leberschädigung nur unzureichend auf eine Behandlung mit Silymarin anspricht. Bei der chronischen Schädigung durch Alkohol liegen Daten vor, die einen positiven Einfluss von Silymarin auf die Leberfunktion dokumentieren, während andere Untersuchungen keine oder nur eine unzureichende Wirkung von Silymarin auf die alkoholbedingte Leberschädigung dokumentieren konnten.


Nicht-alkoholbedingte Fettleber-Erkrankung (NASH)

Eine Untersuchung aus Italien an 72 Patienten mit Fettleber-Erkrankungen, die nicht auf Alkohol zurückzuführen waren, gibt weitere Hinweise, dass Silymarin sich positiv auf funktionelle und strukturelle Veränderungen infolge einer Leberschädigung auswirken kann. Nach 6 Monaten Behandlung besserten sich neben den Transaminasen (AST, ALT) auch Entzündungsparameter und Verlaufsparameter im Ultraschall (16).


Studien zur Wirksamkeit bei Hepatitis

In einer amerikanischen Untersuchung konnte nach einer vierwöchigen Behandlung von Patienten mit einer akuten Hepatitis unter einer täglichen Dosis von 420 mg Silymarin eine Besserung der Symptome beobachtet werden. Die Leberenzyme als objektives Maß für die Leberschädigung besserten sich in dieser Studie jedoch nicht entscheidend (2).


Chronische Hepatitis C

In einer kürzlich publizierten Placebo-kontrollierten Studie an 154 Patienten mit einer chronischen Hepatitis-C-Virusinfektion konnte selbst eine Hochdosis-Therapie mit täglich 700 mg Silymarin über einen Zeitraum von 24 Wochen keine Verminderung erhöhter Leberenzyme (ALT) bewirken (5). Ähnliche Ergebnisse wurden von einer ungarischen Arbeitsgruppe berichtet (9). In dieser Studie über 3 Monate wurden täglich 332 mg Silymarin zusätzlich zu einer Standardtherapie mit Interferon und Ribavirin verabreicht. In dieser Placebo-kontrollierten Studie konnte zwar unter Silymarin eine Abnahme von oxidativem Stress dokumentiert werden, dies blieb jedoch ohne Auswirkungen auf die Viruslast oder die Höhe der Leberenzyme (ALT).

In einer weiteren Untersuchung sollte der Einfluss von Silymarin auf immunologische Parameter bei Patienten mit chronischer Hepatitis C geprüft werden. In einer Placebo-kontrollierten Untersuchung wurden insgesamt 32 Patienten mit chronischer Hepatitis C, die zuvor nicht auf eine Interferon-Therapie angesprochen hatten, für 20 Wochen mit Silymarin (420 mg oder 700 mg, 3x tgl.) behandelt. Die Ergebnisse bestätigen, dass hochdosiertes Silymarin einen positiven unspezifischen immunmodulatorischen Effekt ausübt. Es bleibt jedoch zukünftigen Untersuchungen vorbehalten, die Auswirkungen dieser entzündungshemmenden Wirkung auf die langfristige Prognose von Patienten mit chronischer Hepatitis C zu bewerten (17).

Eine jüngst veröffentlichte Untersuchung konnte für Silibinin, einen der Wirkstoffe des Silymarins, nach einer intravenösen Gabe über 14 Tage einen deutlich ausgeprägten antiviralen Effekt gegenüber dem Hepatitis-C-Virus nachweisen (11). Eine weitere Untersuchung konnte diese Befunde bestätigen und fand zudem erste Hinweise auf einen antiviralen Effekt gegenüber dem Humanen-Immundefizienz-Virus (HIV) (10).


Chronische Hepatitis B

Zur Behandlung der chronischen Hepatitis B mit Silymarin in Ergänzung zur Standardtherapie liegt eine aktuelle Metaanalyse vor (15). Dieser Analyse liegen insgesamt 12 Studien zugrunde. Dabei zeigte sich, dass Silymarin einen Zusatznutzen zur konventionellen antiviralen Therapie bzw. Leberschutz-Therapie aufweist. Beispielsweise konnte durch die ergänzende Behandlung mit Silymarin eine Senkung der Serum-Transaminasen (ALT, AST) und eine Besserung von Parametern, die den Schwergrad der Leberfibrose anzeigen, dokumentiert werden. Silymarin erwies sich in den bisherigen Studien als sicher und gut verträglich. Die Studienautoren schließen aus ihren Ergebnissen auf ein mögliches therapeutisches Potenzial von Silymarin zur Behandlung der chronischen Hepatitis B. Aufgrund der insgesamt zu geringen Datenbasis wollten sie allerdings keine Behandlungsempfehlung aussprechen (15).

Eine Übersichtsarbeit zur Wirksamkeit von Silymarin bei unterschiedlichen Formen einer chronischen viralen Hepatitis (Hepatitis B, Hepatitis C) kommt zu dem Schluss, dass die Viruslast und die Leberhistologie durch die Silymarin-Behandlung unbeeinflusst bleiben, eine Besserung der Transaminasen (Leberenzyme) aber durchaus möglich erscheint (8).


Wirksamkeit bei Vergiftung mit Knollenblätterpilzen

Das Arzneimittel Legalon® SIL (enthält als Wirkstoff Silibinin) ist als Antidot zur intravenösen Anwendung bei Vergiftung mit Knollenblätterpilzen zugelassen. Die Gifte des Grünen Knollenblätterpilzes Phalloidin und α-Amanitin, (Amatoxine) führen zu einer Schädigung der Leberzellen. Der antitoxische Wirkungsmechanismus des Silibinins bei der Knollenblätterpilzvergiftung beruht auf einer Hemmung der Aufnahme der Amatoxine in die Leberzellen. Daher ist Silibinin/Silymarin umso wirksamer, je frühzeitiger nach Auftreten erster Vergiftungserscheinungen die Behandlung begonnen wird. Obwohl keine randomisierten, kontrollierten Studien vorliegen, ist die Anwendung von Legalon SIL® (intravenöse Hochdosistherapie mit 20 mg/kg KG Silibinin) bei Knollenblätterpilzvergiftung im Rahmen einer komplexen Intensivtherapie allgemein akzeptiert. In einer retrospektiven Auswertung von 364 Fällen von Knollenblätterpilzvergiftung zeigte die intravenöse Therapie mit Silibinin Vorteile in Bezug auf die Sterblichkeit bzw. die Notwendigkeit einer Lebertransplantation gegenüber einer Vergleichsbehandlung (6).


Studien zur Wirksamkeit bei alkoholbedingter Leberschädigung

In einer Metaanalyse, in der insgesamt 19 Studien zur Wirksamkeit von Silymarin ausgewertet wurden, konnte eine Abnahme der Leberenzyme im Vergleich zu Placebo bei Patienten mit einer alkoholbedingten Leberschädigung dokumentiert werden (12). Auch bei Patienten mit Leberzirrhose als Zeichen einer fortgeschrittenen Leberschädigung konnte ein positiver Einfluss auf die Überlebensrate unter der Behandlung mit Silymarin dokumentiert werden (21).


β-Thalassämie

In einer randomisierten, Placebo-kontrollierten Doppelblind-Studie wurde die therapeutische Wirkung von Silymarin bei Patienten mit β-Thalassämie major, die eine regelmäßige Behandlung mit Desferrioxamin erhielten, untersucht (13). Ergebnisse: Die Serum-Ferritinspiegel fielen deutlich von Anfang bis zum Ende der 9-monatigen Behandlung mit Silymarin (3028,8 ± 2002,6 vs. 1972,2 ± 1250,6 ng / ml), hingegen wurde keine signifikante Veränderung des Serum-Ferritins bei den Patienten, die Placebo erhielten, beobachtet (2249,0 ± 1304,2 vs. 2015,6 ± 1146,8 ng / ml). Darüber hinaus wurden in der Silymarin-Gruppe im Vergleich zu Placebo das Serum-Eisen und die totale Eisenbindungskapazität signifikant reduziert. Zudem wurde eine deutliche Verbesserung der Leberfunktionstests in der Silymarin-Gruppe im Vergleich zu Placebo beobachtet. Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt, dass Silymarin in Verbindung mit Desferrioxamin wirksam ist bei der Verringerung der Eisenüberladung von Patienten mit β-Thalassämie major (13, 14).


Bioverfügbarkeit von Silymarin

Als mögliche Erklärung für die zum Teil wenig überzeugenden klinischen Daten bei der Behandlung mit Silymarin in Kapsel- oder Tablettenform wurde wiederholt auf die schlechte Bioverfügbarkeit der Wirkstoffe hingewiesen. Während in tierexperimentellen Untersuchungen die Wirksamkeit von Silymarin als belegt gilt und auch die intravenöse Gabe von Silibinin bei Vergiftung mit Knollenblätterpilzen beim Menschen als wirksam angesehen wird, muss davon ausgegangen werden, dass die unzureichende Wirksamkeit der oralen Gabe auf eine schlechte Resorption der Wirkstoffe oder einen hohen First-Pass-Effekt in der Leber zurückzuführen ist. Besondere Zubereitungen von Silymarin in Form eines Silibinin-Phophatidylcholin-Komplexes scheinen eine deutlich bessere Verfügbarkeit aufzuweisen. Erste klinische Untersuchungen bestätigen eine positive Wirkung dieser Zubereitungsform auf erhöhte Leberenzyme bei Patienten mit unterschiedlichen Formen der Leberschädigung (7). Bisher liegen allerdings nur Ergebnisse aus kleineren Studien mit geringen Patientenzahlen vor.

Nach dem sich die intravenöse Applikation von Silibinin, der Leitsubstanz des Silymarins, als wirksam bei der Knollenblätterpilzvergiftung erwiesen hatte, wurde die intravenöse Gabe auch in anderen Indikationen untersucht. Ermutigende Ergebnisse wurden bei der Behandlung der chronischen Hepatitis C erzielt. Nach einer 14-tägigen intravenösen Therapie mit 20 mg/kg KG Silibinin konnte eine Abnahme der Viruslast und ein Absinken der Enzymaktivität beobachtet werden (4).


Ausblick - Anwendung im Rahmen einer Krebstherapie

Ein begrenzender Faktor in der Krebstherapie stellt die hohe Toxizität der angewandten Chemotherapeutika dar. Erste tierexperimentelle Untersuchungen deuten daraufhin, dass Silymarin eine organschützende Wirkung ausübt, wenn es parallel mit Chemotherapeutika wie Doxorubicin oder Adriamycin verabreicht wird. Die bisherigen Ergebnisse sprechen für eine verminderte Toxizität der Chemotherapie an Leber, Herz und Niere unter der gleichzeitigen Gabe von Silymarin (1, 3). Weitere Untersuchungen am Menschen sind notwendig für den Nachweis einer Wirksamkeit von Silymarin zur unterstützenden Behandlung im Rahmen einer Chemotherapie.


Dosierung

Als Dosierung zur unterstützenden Behandlung von chronisch-entzündlichen Lebererkrankungen und toxischen Leberschäden wird die zweimal tägliche Einnahme von Silymarin empfohlen. Die in Studien untersuchte Gesamttagesdosis lag zwischen 210 und 450 mg Silymarin (21). In einzelnen Untersuchungen kamen auch höhere Dosierungen zur Anwendung.


Verträglichkeit

Als mögliche Nebenwirkungen einer Behandlung mit Silymarin kann es selten zu gastrointestinalen Beschwerden (z. B. eine leicht laxierende Wirkung) und zu Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Hautausschlag oder Atemnot) kommen (18-20).


Fazit

Die bisher veröffentlichten Studienergebnisse zusammenfassend, ist Silymarin als unterstützende Therapie bei zahlreichen Lebererkrankungen wirksam. Besonders die intravenöse Gabe von Silibinin bei Knollenblätterpilzvergiftungen gilt als eine akzeptierte Behandlungsoption. Auch ein Therapieversuch mit intravenös appliziertem Silibinin/Silymarin bei Patienten mit chronischer Hepatitis-C-Virusinfektion und unzureichendem Ansprechen auf die antivirale Standardtherapie scheint auf Basis der publizierten Daten gerechtfertigt. Untersuchungen zur Gabe von Silymarin bei alkoholbedingter Leberschädigung deuten darauf hin, dass das Fortschreiten der Erkrankung gebremst werden kann und im begrenzten Maße eine Regeneration von Lebergewebe möglich erscheint. Die in einzelnen Untersuchungen beobachtete unzureichende Wirksamkeit der oralen Gabe von Silymarin bei der virusbedingten chronischen Hepatitis deutet auf die Notwendigkeit der Verwendung von Silymarin-Präparaten mit nachgewiesener Wirksamkeit in ausreichend hohen Dosierung hin.



Literatur


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2. El-Kamary SS, Shardell MD, Abdel-Hamid M, Ismail S, El-Ateek M, Metwally M, Mikhail N, Hashem M, Mousa A, Aboul-Fotouh A, El-Kassas M, Esmat G, Strickland GT. A randomized controlled trial to assess the safety and efficacy of silymarin on symptoms, signs and biomarkers of acute hepatitis. Phytomedicine. 2009 May;16(5):391-400.

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10. Payer BA, Reiberger T, Rutter K, Beinhardt S, Staettermayer AF, Peck-Radosavljevic M, Ferenci P. Successful HCV eradication and inhibition of HIV replication by intravenous silibinin in an HIV-HCV coinfected patient. J Clin Virol. 2010 Oct;49(2):131-3.

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18. Fachinformation zum Arzneimittel Silymarin AL, Stand August 2010

19. Fachinformation zum Arzneimittel Silymarin STADA, Stand Juni 2007

20. Fachinformation zum Arzneimittel Silymarin forte-CT-Hartkapseln, Stand März 2012

21. Loguercio C, Festi D.Silybin and the liver: from basic research to clinical practice. World J Gastroenterol. 2011 May 14;17(18):2288-301.


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