Red Bull und Co. – Wirkungen und Nebenwirkungen von Energy-Drinks


In welchen Mengen wirken Energy-Drinks positiv, ab wann sind sie schädlich?


Inhaltsverzeichnis

  • Häufigkeit des Konsums in der Allgemeinbevölkerung
  • Motivation zum Konsum von Energy-Drinks
  • Zusammensetzung
  • Koffeingehalt
  • Wirkungen
  • Auswirkungen von Energy-Drinks auf die Wachheit, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
  • Nebenwirkungen
  • Überdosierung von Koffein
  • Warum werden Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen deutlich häufiger beobachtet?
  • Weitere Nebenwirkungen von Energy-Drinks
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Herzkreislauf, Blutdruckanstieg
  • Verhalten und Psyche
  • Zusammenhang zwischen Energy-Drinks und Selbstmordrate
  • Kombination aus Alkohol und Energy-Drinks
  • Energy-Drinks reduzieren die alkoholbedingten Körperschwankungen
  • Energy-Drinks und Drogenkonsum
  • Konkrete Fallbeispiele von Nebenwirkungen
  • Zusammenfassung
  • Anhang: Untersuchung zum Energy-Drink-Konsum in Clubs, auf Musikfestivals und Partys
Auf den Punkt gebracht


Es gibt deutliche Hinweise, dass ein regelmäßiger oder hoher Konsum von Energy-Drinks bei Kindern und Jugendlichen kurz- und langfristig wahrscheinlich mit relevanten Nebenwirkungen verbunden ist. Zahlreiche Studien haben einen Zusammenhang mit häufigen Gesundheitsbeschwerden wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Schlafproblemen aufgezeigt, deren Häufigkeit mit steigendem Konsum von Energy-Drinks zunimmt. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel auf eine relative Koffein-Überdosierung zurückzuführen. Es gibt auch umfangreiche Daten, die daraufhin deuten, dass der Konsum von Energy-Drinks mit anderen gesundheitsschädlichen Verhaltensweisen zusammenfällt, darunter Alkoholexzesse, Rauchen, Drogenkonsum, exzessive Computernutzung und schlechtes Ernährungsverhalten (Visram 2017).


Häufigkeit des Konsums in der Allgemeinbevölkerung

Aus allgemeinen Marktstudien geht hervor, dass z.B. ca. 30 % der Bevölkerung ab 14 Jahren mindestens „selten“ Energy-Drinks zu sich nehmen. Eine 2011 durchgeführte Umfrage in 16 Ländern der Europäischen Union (EU) ergab, dass bei den 10- bis 18-Jährigen die Häufigkeit des Konsums von Energy-Drinks am höchsten war (68 % gegenüber 30 % bei Erwachsenen und 18 % bei jüngeren Kindern) (EFSA 2013, Lindtner 2013).

Motivation zum Konsum von Energy-Drinks

In einer Umfrage unter 496 Studenten gaben bereits im Jahr 2007 mehr als die Hälfte der Befragten an, mindestens einen Energy-Drink im letzten Monat konsumiert zu haben. Es wurde festgestellt, dass
  • 67 % Energy-Drinks wegen mangelndem Schlaf verwendeten,
  • 65 % nutzten sie, weil sie zu wenig „Energie“ hatten und
  • 54 % verwendeten Energy-Drinks zusammen mit Alkohol auf Partys.
Von allen Nutzern gaben 22 % an, nach dem Konsum Kopfschmerzen zu haben und 19 % berichteten über Herzklopfen (Malinauskas 2007). Wird ganz allgemein nach den Motiven für den Konsum von Energy-Drinks gefragt (Lindtner 2013), zeigen sich im Wesentlichen drei Aspekte, die im Prinzip die Werbeaussagen der Hersteller wiedergeben:
  •  guter Geschmack
  •  aufputschende, wachhaltende Wirkung
  •  Steigerung der Leistungsfähigkeit.
Als weitere Schlüsselfaktoren für die Konsumentscheidung wurden Faktoren wie Preis, Produkt-Promotion, leichter Zugang und der Einfluss von Freunden identifiziert (Visram 2017).

Zusammensetzung

Die meisten Energy-Drinks enthalten ähnliche Bestandteile: Wasser, Zucker, Koffein, weitere Stimulanzien (Guarana) und Mikronährstoffe (z. B., Ginseng, Yerba Mate, Taurin, L-Carnitin, d-Glucuronolacton und Inositol) und bestimmte Vitamine (z. B. B-Vitamine) (Al-Shaar 2017).  Die im Jahr 2017 untersuchten Energy-Drinks wiesen einen Zuckergehalt von durchschnittlich 9,5 g pro 100 ml auf (Hashem 2017).

Koffeingehalt

Der Koffeingehalt in Energy-Drinks schwankt zwischen 20 bis 32 mg pro 100 ml, kann aber im Extremfall (Shots) bis zu 270 mg pro 100 ml betragen. Er resultiert aus verschiedenen Inhaltsstoffen (neben Koffein auch Guarana und Yerba Mate). Der Koffeingehalt der führenden Energy-Drink-Marken in Deutschland wie Red Bull oder Monster Energy liegt bei der maximal zugelassenen Menge (32 mg / 100 ml). Dem entsprechend enthalten die in Deutschland angebotenen Energy-Drinks 
  • pro Dose (250 ml), 80 mg Koffein (z.B. Red Bull) bzw. 
  • pro 500 ml-Dose (z.B. Rockstar, Monster) 160 mg Koffein.
Guarana ist ein Pflanzenextrakt, der in Südamerika beheimatet ist und eine signifikante Menge an Koffein enthält, wobei 1 g Guarana 40 mg Koffein entspricht. Wie Guarana weist auch Yerba Mate eine hohe Koffeinkonzentration auf (78 mg Koffein pro Tasse Mate-Tee). Yerba Mate werden verschiedene positive Wirkungen zugeschrieben: antioxidative Eigenschaften, verbesserte Gewichtskontrolle, mögliche Krebsprävention (Al-Shaar 2017).

Wirkungen

Auswirkungen von Energy-Drinks auf die Wachheit, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit Ein wesentlicher Teil der positiven Wirkungen von Energy-Drinks wird durch den Koffeingehalt vermittelt. Koffein kann zu reversiblen physiologischen Wirkungen in relativ niedrigen Dosen führen, wie z.B. ein vorübergehender, geringer Blutdruckanstieg, der bei Gesunden in der Regel keine negativen Folgen hat. In der Tat schätzen viele Personen die vorteilhaften Wirkungen von Koffein, wie erhöhte Aufmerksamkeit oder verbesserte Konzentration, die experimentell bei einer Dosis von ca. 100 mg nachgewiesen werden konnten.

Energy-Drinks im Sport

In mehreren Studien wurde festgestellt, dass Energy-Drinks die Ausdauerleistung verbessern, wobei die Auswirkungen auf den Koffein- und / oder Kohlenhydratgehalt zurückzuführen sein könnten. Im Gegensatz dazu fanden nur wenige Studien eine ergogene Wirkung von Energy-Drinks auf die Muskelkraft. Die vorliegenden Daten legen nahe, dass die in Studien mit Energy-Drinks angegebene Coffein-Dosis nicht ausreicht, um die neuromuskuläre Leistung zu verbessern (Mora-Rodriguez 2014).

Allgemeine Leistungsfähigkeit

Einige Studien sprechen für mögliche kurzzeitige positive Wirkungen von Energy-Drinks, z.B. eine Verbesserung der geistigen und körperlichen Ausdauer bei Erwachsenen und Jugendlichen. Mehrere randomisierte kontrollierte Studien bei Erwachsenen haben einen Zusammenhang zwischen einzelnen Wirkstoffen der Energy-Drinks und einer verbesserten subjektiven Wachheit sowie eine Kompensation von Müdigkeit gezeigt (Howard 2010). Aufgrund einer ähnlichen Struktur wie Adenosin kann Coffein den Schlaf durch seine kompetitive Bindung an den Adenosinrezeptor hemmen (Roehrs 2008). Weitere Untersuchungen weisen auf eine erhöhte körperliche Aktivität und Leistungsfähigkeit bei jungen Erwachsenen hin (Abian-Vicen 2014, Forbes 2007, Gallo-Salazar 2015, Perez-Lopez 2015). Eine kürzlich durchgeführte Metaanalyse zu den Sofort-Effekten bei Erwachsenen ergab, dass die Zufuhr von Energy-Drinks die Muskelkraft und -ausdauer, die Leistung bei Belastungstests und sportartspezifische Fähigkeiten verbessert (Souza 2016)(Al-Shaar 2017). Im Gegensatz dazu deutet die überwiegende Zahl der Untersuchungen auf negative gesundheitliche Auswirkungen durch den Konsum von Energy-Drinks hin, und das sowohl kurz- als auch langfristig. Wobei die meisten Studien, die gesundheitliche Nachteile aufzeigen, diese auf den hohen Koffeingehalt zurückführen. Eine weitere Studie untersuchte die Auswirkungen der kombinierten Einnahme von Koffein und Taurin auf die Sprintleistung (Wiederholungmethode: 10 x 6 Sekunden-Sprints) und die damit verbundenen physiologischen und subjektiv wahrgenommenen Reaktionen. In einer Doppelblind-, Crossover-Studie wurden 11 Athleten nach der Einnahme von Koffein (80 mg) und Taurin (1 g) oder Placebo (Maltodextrin 1 g) getestet (Jeffries 2017). Ergebnisse: Es gab keinen Effekt auf den subjektiv empfundenen Grad der Anstrengung. Die Verabreichung von Koffein und Taurin in Dosen, die denen handelsüblicher Energy-Drinks entsprachen, verbesserte nicht die Sprintleistungen und schien bei einzelnen Sportlern, insbesondere am Ende des Versuchs, eine stärkere Ermüdung zu verursachen. Es wurde ein Anstieg der Herzfrequenz beobachtet (Jeffries 2017).

Nebenwirkungen

Der größte Teil der bekannt gewordenen Nebenwirkungen von Energy-Drinks ist auf den Gehalt an Koffein zurückzuführen.
  • Eine Dose Energy-Drink enthält vergleichbar viel Koffein wie ein Becher (200 ml) Filterkaffee und etwa doppelt so viel wie ein Becher Schwarztee. 
  • Im Vergleich zu einer Dose Cola oder einem Becher Grünem Tee ist in Energy-Drinks mehr als doppelt so viel Koffein enthalten.
Die Empfindlichkeit gegenüber Koffein kann individuell sehr verschieden sein. Die nachfolgenden Empfehlungen gelten für gesunde Personen. Einzelne Personen mit Besonderheiten im Koffein-Stoffwechsel reagieren besonderes empfindlich, für sie gelten weit geringere Grenzwerte. Wenn im Folgenden über durch Koffein bedingte Nebenwirkungen gesprochen wird, dann beziehen sich diese auf eine Koffeinaufnahme bei Erwachsenen von mehr als 400 mg pro Tag und bei Kindern und Jugendlichen auf eine Zufuhr von mehr als 2,5 mg Koffein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.
  • Das entspricht bei einem 15-Jährigen Jungen mit 65 kg Körpergewicht einer Koffeinaufnahme von mehr als 162 mg pro Tag oder 
  • bei einem 10 Jahre alten Mädchen mit einem Gewicht von 38 kg einer Koffeinzufuhr von mehr als 95 mg pro Tag.
Die Koffeinzufuhr bis zu diesem Grenzwert gilt als sicher und gut verträglich (Wikoff 2017).

Überdosierung von Koffein

Während eine moderate Koffeinaufnahme (bis zu 400 mg / Tag) bei Erwachsenen allgemein als sicher und sogar gesundheitsförderlich angesehen wird, wurden bisher keine ausreichenden Untersuchungen bei Kindern und Jugendlichen durchgeführt, um einen tolerierbaren Grenzwert zu ermitteln (Wikoff 2017, Al-Shaar 2017). Es wird vermutet, dass die Koffeintoxizität bei Erwachsenen ab einer Zufuhr von mehr als 400 mg pro Tag beginnt. Bei Jugendlichen (12-18 Jahre) liegt dieser Schwellenwert bei ca. 100 mg pro Tag und bei Kindern unter 12 Jahren muss ab einer Zufuhr von über 2,5 mg pro kg Körpergewicht mit relevanten Herz-Kreislauf-Symptomen gerechnet werden (Seifert 2013, Wikoff 2017). Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) haben folgende Empfehlungen zur maximalen Aufnahme von Koffein formuliert:
  • Für Kinder und Jugendliche gilt pro Kilogramm Körpergewicht eine Koffeinmenge von bis zu 3 Milligramm als Einzeldosis oder über den Tag verteilt als unbedenklich (EFSA 2015). 
  • Eine Maximaldosis von 200 mg Koffein sollte von Kindern und Jugendlichen nicht überschritten werden. Dies gilt sowohl für die Einzeldosis als auch für eine über den Tag verteilte Aufnahme (BfR 2016).
Bei Überdosierung kann Koffein folgende Nebenwirkungen verursachen: 
  • Bauchschmerzen, 
  • Erbrechen, 
  • Nervosität,
  • Erregung, 
  • Bewusstseinsstörungen und Krämpfe. 
  • Emotional verursacht eine Koffein-Überdosierung Angst und Reizbarkeit.
Demnach kann ein 10-jähriges Mädchen pro Tag ein Dose Red Bull (250 ml) ohne die Gefahr einer Überdosierung von Koffein trinken.  Bei einem 15-jährigen Jugendlichen sind es zwei Dosen Red Bull oder 1 Dose Monster bzw. Rockstar (500 ml).  Bei jüngeren Kindern reduziert sich die verträgliche Menge soweit, dass ein 7-Jähriges Mädchen mit einem Körpergewicht von 26 kg mit einer Dose Red Bull (250 ml) bereits die maximale Tagesdosis ausgeschöpft hat.  Jeglicher darüber hinausgehende Konsum birgt bereits die Gefahr von Nebenwirkungen, besonders bei Personen, die ansonsten wenig oder gar kein Koffein zu sich nehmen.

Tab. Als sicher geltender täglicher Konsum von Energy Drinks bei Kindern und Jugendlichen

(basierend auf den Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR))


Alter (Jahren)
Gewicht (kg)
Nach Empfehlungen des BFR als unbedenklich geltende Menge an Koffein (mg)*
Auf Basis des Koffeingehalts als unbedenklich geltende Menge an Energy-Drinks (ml)
Mädchen
6
23
69 mg
215 ml
7
26
78 mg
243 ml (etwa 1 Dose á 250 ml)
8
29
87 mg
272 ml (etwa 1 Dose á 250 ml)
9
33
99 mg
309 ml
10
38
114 mg
356 ml
11
43
129 mg
403 ml
12
50
150 mg
469 ml
13
54
162 mg
506 ml (etwa 2 Dosen á 250 ml)
14
57
171 mg
534 ml (etwa 2 Dosen á 250 ml)
Jungen
6
23
69 mg
215 ml
7
27
81 mg
253 ml (etwa 1 Dose á 250 ml)
8
30
90 mg
281 ml (etwa 1 Dose á 250 ml)
9
33
99 mg
309 ml
10
38
114 mg
356 ml
11
43
129 mg
403 ml
12
47
141 mg
440 ml
13
54
162 mg
506 ml (etwa 2 Dosen á 250 ml)
14
61
183 mg
572 ml (etwa 2 Dosen á 250 ml)

* Empfohlene Tagesdosis, es sind andere Koffeinquellen zu berücksichtigen (Kaffee, Tee)

Warum werden Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen deutlich häufiger beobachtet?

Es ist bekannt, dass sich das menschliche Nervensystem (einschließlich des Gehirns) während der gesamten Kindheit entwickelt und reift. Es ist möglich, dass die langwierige Entwicklung des Nervensystems Kinder besonders sensibel für die negativen Auswirkungen von Koffein macht. Qualitativ hochwertige Studien lassen darauf schließen, dass bei einer Aufnahme von 2,5 mg pro kg Körpergewicht oder weniger keine bedeutenden negativen Auswirkungen auf die Gesundheit zu erwarten sind (Wikoff 2017).

Weitere Nebenwirkungen von Energy-Drinks

Bei der Gift-Notrufzentrale in den USA wurden innerhalb eines Jahres 4.854 auf Energy-Drinks bezogene Anrufe dokumentiert, berichtet wurde dabei über unerwünschte Ereignisse wie 
  • Krampfanfälle, 
  • Rhythmusstörungen und 
  • Tachypnoe (Seifert 2016). 
Daten von australischen Giftinformationszentren bestätigen diese Symptome nach übermäßiger Zufuhr von Energy-Drinks bei Kindern und Jugendlichen und beschrieben zusätzlich Symptome wie 
  • Herzklopfen, 
  • Erregung und 
  • Tremor.
Der Konsum von Energy-Drinks ist darüber hinaus noch mit weiteren häufig berichteten Gesundheitsproblemen wie
  • Schlafstörungen, 
  • Müdigkeit, 
  • später Schlafenszeit, 
  • Kopfschmerzen und 
  • Magen-Darm-Problemen 
verbunden (Holubcikova 2017, Bashir 2016). Einige Studien haben außerdem Hinweise über einen Zusammenhang zwischen dem Konsum an Energy-Drinks und psychischer Gesundheit gefunden.  Beobachtet wurden:
  • vermehrt Stress, 
  • Angst, 
  • depressive Symptome und 
  • Suizidgedanken 
(Azagba 2014, Park 2016, Richards 2016).  Zum Beispiel hatten Teenager in Kanada, die mehr als einmal im Monat über die Aufnahme von Energy-Drinks berichteten, fast dreimal häufiger depressive Symptome als diejenigen, die keine Energy-Drinks konsumierten (Azagba 2014). Tab. Zusammenfassung der negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Energy-Drinks.
 
Kategorie der Auswirkungen auf die Gesundheit
Wesentliche beobachtete Auswirkungen
„Risiko suchendes Verhalten“
Drogenmissbrauch: Alkohol, Zigaretten, Marihuana, Amphetamine
Aggressives Verhalten: kämpfen, Mobbing, Schulschwänzen
Psychische Auswirkungen
Stress, Angst, depressive Symptome, Suizidgedanken, planen oder versuchen

Geringe akademische Leistung
Nachteilige Herzkreislauf-Effekte
Erhöhter systolischer und diastolischer Blutdruck, erhöhte Herzfrequenz
Unerwünschte metabolische, dentale oder renale Effekte
Übergewicht / erhöhtes Adipositas-Risiko
erhöhtes Risiko eines Typ-2-Diabetes
Zahnschäden
Mikrovaskuläre Nierenschäden und beschleunigtes Fortschreiten einer chronischen Nierenerkrankung
Weitere gesundheitliche Auswirkungen
Schlafstörungen, Müdigkeit, spätes Zubettgehen, Kopfschmerzen, Magen-Darm Beschwerden



Nebenwirkung Schlafstörung

Personen, die regelmäßig Energy-Drinks konsumieren haben einer finnischen Untersuchung zufolge eine über 3-mal höhere Wahrscheinlichkeit von Schlafstörungen (Koivusilta 2013). Jugendliche, die Energy-Drinks konsumieren und dabei Schlafstörungen und/oder Müdigkeitserscheinungen am Tag aufweisen, sind besonders gefährdet, vermehrt Alkohol zu konsumieren (Marmorstein 2017). 

Nebenwirkung Kopfschmerzen

In einer Querschnittsstudie, die in Finnland durchgeführt wurde, hatten die Konsumenten von Energy-Drinks eine mehr als 4-mal höhere Wahrscheinlichkeit Kopfschmerzen zu entwickeln (Koivusilta 2013). In einer isländischen Studie wurde ebenfalls ein Zusammenhang zwischen Koffeinkonsum und Kopfschmerzen bei Kindern (10-12 Jahre) beobachtet. Dabei zeigte sich, dass gesundheitliche Beschwerden (wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Appetitlosigkeit) in einem engen Zusammenhang mit der täglichen Aufnahme von Cola- und Energy-Drinks standen. Mädchen schienen gegenüber den koffeinbedingten Kopfschmerzen empfindlicher zu sein als Jungen (Kristjanssonet 2014). In einer weiteren Studie untersuchten Temple und Mitarbeiter bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren die Auswirkungen der Koffeinaufnahme auf Reizbarkeit, Hunger und Kopfschmerzen. Im Vergleich zur Placebo-Gruppe war die Kopfschmerzhäufigkeit nach dem Konsum von durchschnittlich 2,32 mg / kg Koffein pro Tag nicht signifikant unterschiedlich. Allerdings berichteten Jugendliche, die regelmäßig viel koffeinhaltige Getränke zu sich nahmen (mehr als 50 mg / Tag), signifikant häufiger über Kopfschmerzen als Jugendliche mit geringer Koffeinaufnahme (Temple 2009).

Nebenwirkung Blutdruckanstieg

Eine kürzlich durchgeführte randomisierte Crossover-Studie an gesunden Probanden ergab, dass der Konsum von 355 ml eines Energy-Drinks zu einem erhöhten systolischen und diastolischen Blutdruck, einer Zunahme der Herzfrequenz und des Herzzeitvolumen führt (Grasser 2014). Eine Metaanalyse von 15 Studien aus dem Jahr 2016 kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass der Konsum von Energy-Drinks zu einem erhöhten systolischen und diastolischen Blutdruck führt (Shah 2016).

Verhalten und Psyche

Neuere Untersuchungen haben den Konsum von Energy-Drinks mit einer Reihe negativer gesundheitlicher Folgen wie risikofreudigem Verhalten und schlechter psychischer Gesundheit in Verbindung gebracht (Al-Shaar 2017). Es wird vermutet, dass die negativen Auswirkungen der Energy-Drinks auf die Psyche über einen fehlregulierten Schlaf vermittelt werden, denn es ist bekannt, dass der Konsum von stark koffeinierten Energy-Drinks zu Schlafproblemen führen kann, die wiederum ein verschlechtertes psychischen Allgemeinbefinden verursachen können. Im Vergleich zu Nichtkonsumenten haben Personen die regelmäßig Energy-Drinks zu sich nehmen eine 4-mal höhere Wahrscheinlichkeit auf eine gereizte Stimmung (Koivusilta 2013). Der Konsum von Energy-Drinks verstärkt die Suche nach Stimulation (sensationslüstern) und ist zudem auffällig häufig mit Depression und Angstsymptomen assoziiert ist (Dawodu 2017). Der Konsum von Energy-Drinks kann sich negativ auf die exekutiven Funktionen auswirken (geistige Fähigkeiten, die das menschliche Denken und Handeln steuern) und kann Eigenschaften wie Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit bei Jugendlichen verstärken (Dawodu 2017). Eine Untersuchung von Ruxton und Mitarbeitern hat festgestellt, dass erhöhte Angst- und Entzugssymptome bei Kindern und Jugendlichen ab einer Zufuhr von Energy-Drinks in der Größenordnung von > 5 mg pro kg Körpergewicht und Tag auftraten (Ruxton 2014). Bei einem 14-jährigen Mädchen mit einem Gewicht von 58 kg entspricht das einem Grenzwert von 290 mg Koffein pro Tag.

Zusammenhang zwischen Energy-Drinks und Selbstmordrate

Eine Studie aus Korea kommt zu dem Ergebnis, dass mit der Häufigkeit des Konsums von Energy-Drinks die Zahl der Selbstmordversuche zunimmt, unabhängig von Faktoren wie Stress, Schlafzeiten und Schulleistungen. Ein häufiger Konsum von Energy-Drinks war zudem mit schwererem Stress, unzureichender Schlafzeit und niedrigerer Schulleistung bei koreanischen Jugendlichen assoziiert. Diese Studie legt nahe, dass die möglichen negativen Auswirkungen des Konsums von Energy-Drinks in einer Gruppe von hochgradig gestressten Studenten dringend weitere Forschung erfordern (Kim 2017).

Kombination aus Alkohol und Energy-Drinks

Bisherige Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass der Konsum von Alkohol in Verbindung mit Energy-Drinks riskanter ist als der Konsum von Alkohol allein. Der Konsum dieser Mischgetränke ist besonders bei Jugendlichen häufig, und verglichen mit Alkohol allein ist ihre Verwendung mit einer erhöhten Rate von Rauschtrinken, beeinträchtigtem Fahren, riskantem Sexualverhalten und dem Risiko einer Alkoholabhängigkeit verbunden. Eine europäische Studie ergab, dass 71 % der jungen Erwachsenen angeben, Energy-Drinks mit Alkohol zu konsumieren (Zucconi 2013). Dies ist problematisch, da Personen, die alkoholgemischte Energy-Drinks zu sich nehmen, mehr Alkohol konsumieren, als wenn sie allein Alkohol trinken würden (Marczinski 2015, Marczinski 2017). Forscher führen dies auf die Tatsache zurück, dass der Konsum von Energy-Drinks die Anzeichen von Trunkenheit maskiert und bei dem Betreffenden die Illusion erzeugt immer noch mehr Alkohol konsumieren zu können (Weldy 2010). Als Folge dieses erhöhten Alkoholkonsums ist es wahrscheinlicher, dass Personen, die Energy-Drinks mit Alkohol bevorzugen, schwere Dehydrierung und Alkoholvergiftung erleiden (Worland 2015). Dieser negative Gesundheitstrend ist besonders problematisch, da er überwiegend Minderjährige oder junge Erwachsene betrifft und mit Alkoholexzessen und Trunkenheit am Steuer einhergehen kann. Weitere Untersuchungen (Mensch und Tier) haben bestätigt, dass der Konsum von Alkohol zusammen mit Energy-Drinks zu einer veränderten subjektiven Wahrnehmung führt. Auffällig ist, das eine Alkoholintoxikation vermindert wahrgenommen wird. Auch wird über eine, gesteigerte Stimulation mit einem erhöhten Verlangen nach Alkohol im Vergleich zum alleinigen Konsum von Alkohol berichtet (Marczinski 2014). Weitere Untersuchungen (u.a. mit Red Bull) lassen es wahrscheinlich erscheinen, dass Energy-Drinks ein Vulnerabilitätsfaktor für die Entwicklung von Alkoholismus sein könnten, da es den Konsum höherer Alkoholmengen verstärkt (Roldán 2017)

Energy-Drinks reduzieren die alkoholbedingten Körperschwankungen

Die akute Verabreichung von Alkohol erhöht bekanntlich die Körperschwankungen. Die gleichzeitige Verabreichung von Energiegetränken wirkte dieser Beeinträchtigung entgegen (Marczinski 2018). Wenn die Teilnehmer ihre Augen schlossen, waren die Alkohol-induzierten Körperschwankungen ähnlich, ob Energiegetränke eingenommen wurden oder nicht. Während die Aufnahme von Alkohol die Wahrnehmung von Sedierung und Müdigkeit erhöht, verstärkt die Verabreichung von Energy-Drinks die Wahrnehmung von Stimulation und reduzierte die Wahrnehmung der Müdigkeit (Marczinski 2018). Dazu kann auch die leichte Erhöhung des systolischen und diastolischen Blutdrucks nach der Verabreichung von Energy-Drinks beitragen. Eine visuelle Beurteilung der Gleichgewichtsstörung wird häufig verwendet, um zu prüfen, ob eine Person zu viel Alkohol konsumiert hat (z.B. als Teil von polizeistandardisierten Feldnüchtern-Tests oder von einem Barkeeper, der bewertet, ab wann jemand keinen Alkohol mehr erhalten sollte). Aktuell Studien-Ergebnisse legen nahe, dass Energiegetränke Alkohol-induzierten Erhöhungen der Körperschwankungen entgegenwirken können (Marczinski 2018), was darauf hinweist, dass zukünftig die Beurteilung von Körperschwankungen bzw. Gleichgewichtsstörungen nur noch eingeschränkt Auskunft über die konsumierte Alkoholmenge liefert. Dies trifft aber nicht nur bei gleichzeitigem Konsum von Alkohol und Energy-Drinks zu, sondern möglicherweise auch bei der Kombination von Alkohol mit weiteren Stimulanzien.

Energy-Drinks und Drogenkonsum

In einer landesweit repräsentativen Stichprobe von Schülern der Mittel- und Oberschulen in den USA wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Energy-Drink-Konsums und der Häufigkeit der Einnahme von Alkohol, Zigaretten, Marihuana oder Amphetaminen festgestellt (Terry-McElrath 2014). Dies wird bestätigt durch Untersuchungen an europäischen Jugendlichen mit einem Konsum von im Durchschnitt mehr als einem Energy-Drink pro Woche, die im Vergleich zu Nichtkonsumenten mit höherer Wahrscheinlichkeit rauchten und Alkohol tranken (Holubcikova 2017). Ziel einer weiteren Studie war es, zu ermitteln, ob der Konsum von Energy-Drinks zum Drogenkonsum und insbesondere zu einer Intensivierung des Drogenkonsums beiträgt (Leal 2017). Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass der Konsum von Energy-Drinks signifikant mit einem erhöhten Gebrauch von „weichen Drogen“ verbunden ist, was wiederum einen signifikanten Anstieg des Konsums harter Drogen nach sich ziehen kann (Barrense-Dias 2016). Dieser kaskadierende Effekt des Konsums von Energy-Drinks auf den Drogenkonsum scheint bei jüngeren Frauen und älteren Männern ausgeprägter zu sein. Energiegetränke scheinen den Weg zu ebnen für einen zukünftigen Konsum von weichen und harten Drogen und stellen damit eine Bedrohung der Gesundheit Jugendlicher dar (Leal 2017).

Konkrete Fallbeispiele von Nebenwirkungen

Bei drei Fällen von Nebenwirkungen, die in der Literatur berichtet wurden, waren Jugendliche betroffen. Jeder Fall beinhaltete einen relativ hohen Konsum von Energy-Drinks oder Shots über einen kurzen Zeitraum, was zu geschätzten Koffein-Expositionen von 480 mg pro Tag (Usman 2012), 560-800 mg pro Tag (Wilson 2012) und 495 mg pro Tag (Babu 2011) führte. Zwei der drei Fälle erforderten eine medizinische Behandlung. Auch wenn sich der Verlauf der Nebenwirkungen unterschied, zeigten sich in allen Fällen eine ähnliche Symptomatik: Hypertonie, Herzklopfen, Tachykardie und Hypokaliämie. Ein Fall betraf einen 16-jährigen Jungen, der mit Beschwerden über immer wiederkehrendes Herzklopfen in der vergangenen Woche in die Klinik kam. Seine Vorgeschichte ergab, dass er etwa 80 bis100 Dosen "Sting" Energy-Drink in den letzten 2 Wochen konsumiert hatte, durchschnittlich 3 Dosen pro Tag während des Studiums für seine Prüfungen. Die Untersuchung ergab einen regelmäßigen Puls von 110 / min und einen Blutdruck von 150 / 95 mmHg. Beide Werte liegen deutlich außerhalb der Norm. Ihm wurde geraten, auf den Konsum von Energy-Drinks zu verzichten und seinen Blutdruck zu überwachen. Seine Messwerte normalisierten sich und das Herzklopfen verschwand innerhalb von 2 Wochen nach dem Absetzen der Energy-Drinks. Wie in anderen Fällen war es auch hier ein Schüler/Student, der Energy-Drinks konsumiert hatte, um die ganze Nacht wach zu bleiben und für seine Prüfungen zu lernen.

Zusammenfassung

Nebenwirkungen von Energy-Drinks werden in der Regel aufgrund einer relativen Koffein-Überdosierung beobachtet. Kinder und Jugendliche reagieren deutlich sensibler auf die gleiche Koffeinmenge und entwickeln daher nach der Aufnahme von Energy-Drinks in Mengen, die für Erwachsene noch unbedenklich sind, Nebenwirkungen wie Herzklopfen, Herzrasen, Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Die Ergebnisse einer Vielzahl von Untersuchungen weisen darauf hin, dass der hohe Konsum von Energy-Drinks bei Jugendlichen mit einem verstärkten Alkohol- und Drogenkonsum, riskanten Verhaltensweisen und psychologischen Veränderungen verbunden ist (Dawodu 2017). Zusätzlich zu dem alleinigen Konsum werden Energy-Drinks von Jugendlichen häufig mit Alkohol gemischt. Verglichen mit Alkohol allein ist die kombinierte Verwendung mit einer erhöhten Rate von Rauschtrinken, beeinträchtigtem Fahren, riskantem Sexualverhalten und langfristig mit dem erhöhtem Risiko einer Alkoholabhängigkeit verbunden. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit eines größeren Bewusstseins für das potenzielle Risiko eines hohen Konsums von Energy-Drinks bei Jugendlichen (Dawodu 2017).

Anhang

Im Folgenden sind die Ergebnisse einer Studie zum Ausmaß des Energy-Drink-Konsums bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen dargestellt (Lindtner 2013).

Untersuchung zum Energy-Drink-Konsum in Clubs, auf Musikfestivals und Partys

Ergebnis von insgesamt 7.460 Kontaktgesprächen in Diskotheken/Clubs, auf LAN-Partys, Musikfestivals und Sportveranstaltungen (Lindtner 2013)

Anteil der Befragten, die wenig oder keine Energy-Drinks konsumieren

Fast die Hälfte der angesprochenen Personen hatte in den letzten 24 Stunden vor der Befragung keine Energy-Drinks oder weniger als 500 ml konsumiert. Ein weiteres Viertel der Befragten trinkt grundsätzlich keine Energy-Drinks. Der größte Teil der „Ablehner“ von Energy-Drinks findet sich unter den Sportlern: Ca. 43 % gaben an, nie Energy-Drinks zu konsumieren, bei den LAN-Partys und im Bereich Diskotheken/Clubs sinkt dieser Anteil auf ca. 17 % ab. Die nachfolgend dargestellten Ergebnisse beziehen sich auf 489 Interviews. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es sich bei der Stichprobe um Hochverzehrer handelt, die zumindest am Tag der Befragung mindestens 500 ml Energy-Drinks konsumiert hatten.

Alter der Konsumenten

Personen, die zwischen einmal wöchentlich und täglich Energy-Drinks konsumieren, sind im Durchschnitt zwischen 22 und 23 Jahre alt. Personen, die mehrmals oder einmal monatlich Energy-Drinks konsumieren, sind im Schnitt 24 Jahre alt.

Motivation

Die Möglichkeit, länger wach bleiben und über einen längeren Zeitraum eine gewisse Leistung abrufen zu können, sind auch die Hauptmotive für den Konsum von Energy-Drinks – unabhängig davon, ob sie pur oder in Verbindung mit Alkohol konsumiert werden.

Bevorzugte Marken

Bezogen auf die Marken, liegt vor allem der Marktführer Red Bull in der Nutzung der Energy-Drinks an erster Stelle. Die übrigen Marken fallen dagegen deutlich zurück.

Menge an Energy-Drinks pro Abend

Insgesamt werden relativ große Mengen Energy-Drinks konsumiert, wobei Mengen von über 1.000 ml pro Abend nicht ungewöhnlich sind. So haben Personen, die ausschließlich Energy-Drinks pur konsumiert haben, im Schnitt 1.106 ml Energy-Drinks zu sich genommen. Personen, die mindestens einen Energy-Drink gemischt mit Alkohol verzehrt haben, haben insgesamt ca. 1.560 ml Energy-Drink konsumiert. Ein Vergleich von den durchschnittlich am Abend konsumierten Mengen und der Höchstmenge einzelner zeigt, dass die angegebenen Höchstmengen die normalerweise üblichen Mengen fast um das Doppelte übersteigen. In Einzelfällen wurden Mengen von Energy-Drinks konsumiert mit einem Koffeingehalt von insgesamt über 1000 mg. Es ist unstrittig, dass diese Koffeinmengen regelmäßig konsumiert zu Gesundheitsschäden führen.

Energy-Drinks und Drogen

Der Konsum von Energy-Drinks im Zusammenhang mit Drogen scheint vor allem im Bereich Disko/Tanzen/Party nicht ungewöhnlich zu sein, denn nur rund 60 % der Befragten gaben an, dass ein Konsum von Energy-Drinks in Zusammenhang mit Drogen nie vorkommen würde.

Schlafdauer

Bezüglich des Gesamtkonsums von Energy-Drinks bzw. Mischgetränken mit Energy-Drinks besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der erzielten Schlafzeit in den letzten 24 Stunden und dem Konsum dieser Getränke. Personen, die überhaupt keinen Schlaf hatten, verzehrten im Schnitt über 2.500 ml dieser Getränke und damit Koffeinmengen in einem gefährlichen Bereich. Mit zunehmender Schlafdauer sinkt dann der Konsum von Energy-Drinks oder entsprechender Mischgetränke kontinuierlich ab, auf unter 1.000 ml bei denjenigen, die mehr als acht Stunden Schlaf in den letzten 24 Stunden erzielen konnten. Größere Schlafdefizite bzw. besonders lange Wachzeiten treten vor allem bei den Gamern auf.

Wachzeit

Auch bezüglich der Wachzeit zeigt sich ein Zusammenhang mit dem Konsum von Energy-Drinks: Je länger die Wachzeit ist, desto höher fällt der Konsum von Energy-Drinks und Mischgetränken mit Energy-Drinks aus. Bei einer Wachzeit von bis zu 20 Stunden bewegt sich der Konsum bei durchschnittlich 1.000 ml, bei 20 bis 40 Stunden Wachzeit steigt der Konsum auf ca. 1.400 ml an und bei Wachzeiten von über 40 Stunden erreicht der durchschnittliche Konsum Werte von ca. 2.900 ml. Bei diesen Coffein-Mengen (960 mg) beginnt die Schwelle zu gefährlichen Nebenwirkungen.

Weitere Koffeinquellen

Hier zeigt sich, dass vor allem Kaffee und Coca-Cola von einer Vielzahl der Befragten zusätzlich innerhalb der letzten 24 Stunden konsumiert wurden. Zusammen mit den Koffeinmengen aus Energy-Drinks steigt damit das Risiko von Nebenwirkungen deutlich an.

Alkohol + Energy-Drinks

Fast 60 % der in den Diskotheken/Clubs befragten Personen haben mindestens einen Energy-Drink mit Alkohol getrunken, nur ca. 40 % verzehrten Energy-Drinks ausschließlich pur. Bei Befragten auf Musikfestivals lag der Anteil des kombinierten Konsums von Energy-Drinks + Alkohol bei 44 %. Werden die verschiedenen Mischungsverhältnisse berücksichtigt, kann bei vorsichtiger Schätzung von einem Verhältnis von 80 % Energy-Drink zu 20 % Wodka oder anderen Alkoholika ausgegangen werden. Im Durchschnitt werden somit am Abend im Bereich Disko/Tanzen/Party rund 255 ml alkoholische Getränke plus 766 ml Energy-Drink konsumiert (Lindtner 2013).

Die vollständige Studie ist unter folgendem Link einsehbar: https://www.openagrar.de/receiv/openagrar_mods_00002895  

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