Wirksamkeit der Akupunktur



Wirksamkeit der Akupunktur




Zusammenfassung der Ergebnisse:

Patienten mit den Diagnosen Lendenwirbelsäulenschmerz (LWS-Syndrom), Kniegelenksarthrose, Migräne und Spannungskopfschmerz können von der Akupunktur profitieren. Wesentlicher Befund kontrollierter Studien war eine deutliche Schmerzabnahme im Vergleich zur Kontrollgruppe bei der Mehrzahl der Patienten. Die Wirksamkeit wurde nach 3 Monaten beurteilt. Einschränkend bleibt festzuhalten, dass die sogenannte "Placebo-Akupunktur" an den nicht-spezifischen Akupunkurpunkten nicht signifikant schlechter abschnitt.


Details zu den zitierten Studien:
In dieser Untersuchung wurden in Deutschland insgesamt 313.534 Patienten mit chronischen Erkrankungen von etwa 10.000 Ärzten mit Akupunktur behandelt. Die Patienten erhielten ca. 10 Behandlungen innerhalb von drei Monaten. Die Ergebnisse zeigten, dass Akupunktur für die untersuchten Indikationen Rückenschmerzen, Kniegelenksschmerzen und Kopfschmerzen in der Routineversorgung eine wirksame Behandlungsmethode darstellt.


Dieses Projekt setzte sich aus zwei Studientypen zusammen:
1. Die „Acupuncture Randomised Trials“ (ART):
Hier wurde die spezifische Wirksamkeit der Akupunktur in randomisierten, kontrollierten Studien bei den Diagnosen chronische Lendenwirbelsäulenschmerzen, Schmerzen bei Kniegelenkarthrose, Migräne und Spannungskopfschmerzen untersucht. Es sollte die Frage beantwortet werden, ob und in welchem Ausmaß Akupunktur wirksamer ist als eine Minimalakupunktur oder keine Akupunkturbehandlung (Wartelistekontrolle).


Bei der Akupunkturgruppe erfolgte eine tiefe Stichtechnik an spezifischen Akupunkturpunkten, in der Minimalakupunkturgruppe eine oberflächliche Stichtechnik an Nichtakupunkturpunkten. Es wurden jeweils zwölf Behandlungen innerhalb von zwei Monaten vorgenommen. Die Patienten der Wartelistenkontrolle erhielten zwei Monate bzw. drei Monate (in Kopfschmerzstudien) keine Akupunkturbehandlung, danach erhielten sie ebenfalls eine Akupunkturbehandlung.


Primäre Endpunkte waren folgende Parameter:
- Schmerzausprägung bei Lendenwirbelsäulenschmerzen
- Beschwerde-Index bei Kniegelenksschmerzen infolge einer
   Arthrose

- Anzahl der Tage mit Kopfschmerzen bei Migräne und
   Spannungskopfschmerzen.



Der zweite Studientyp:
In den „Acupuncture in Routine Care“-Studien (ARC) plus Kohortenstudien wurde die Wirksamkeit in der Routineversorgung untersucht, d.h. die Behandlung fand nicht unter kontrollierten Studienbedingungen statt, entsprach aber viel eher den Bedingungen in der alltäglichen Praxis.


Die ART-Studien zeigten bei allen vier Diagnosen bezogen auf den primären Zielparameter eine signifikante Überlegenheit (p < 0,001) der Akupunkturgruppe gegenüber der Wartelistenkontrolle. Ein signifikanter Unterschied zwischen Akupunktur- und Minimalakupunkturgruppe fand sich nur bei der Diagnose Gonarthroseschmerzen, nicht jedoch bei Lendenwirbelsäulenschmerzen, Migräne und Spannungskopfschmerzen. Nach sechs beziehungsweise zwölf Monaten zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen der Akupunktur- und der Minimalakupunkturgruppe bei allen vier Diagnosen.


Die ARC-Studien ergaben bei allen Diagnosen für den primären Zielparameter nach drei Monaten eine signifikante (p < 0,001) Verbesserung bei Patienten mit Routineversorgung inklusive Akupunktur versus alleiniger Routineversorgung. Die Verbesserung, die in der Akupunkturgruppe nach drei Monaten festgestellt worden war, blieb auch nach sechs Monaten weiterhin bestehen.


Nach drei Monaten Wartezeit erhielten auch Patienten der Kontrollgruppe Akupunktur und es zeigte sich nach sechs Monaten eine ähnliche Verbesserung wie in der Akupunkturgruppe. Bezüglich der allgemeinen gesundheitsbezogenen Lebensqualität ergab sich bei allen Diagnosen eine signifikante Überlegenheit in der Akupunkturgruppe verglichen mit der Kontrollgruppe (p < 0,001).


Der Vergleich zwischen Akupunktur und Minimalakupunktur fällt in den ART-Studien bei den hier untersuchten Diagnosen uneinheitlich aus. Obwohl vergleichbar hohe Responderraten – circa 50 Prozent der Patienten in allen Diagnosegruppen berichteten einen Rückgang der Schmerzen beziehungsweise der Schmerztage um die Hälfte – unter Akupunktur vorlagen, war die Minimalakupunktur bei Migräne, Spannungskopfschmerzen und Lendenwirbelsäulenschmerzen, nicht jedoch bei Gonarthrose, ähnlich erfolgreich. Dies weist auf einen hohen Anteil unspezifischer Effekte am Gesamteffekt der Akupunktur hin.










Literatur:
Witt, Claudia M. et al., Dtsch Arztebl 2006; 103(4): A-196 / B-169 / C-167


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