Blutdrucksenkung ohne Medikamente – Welchen Einfluss hat die Ernährung?



Relevante Blutdrucksenkung durch Ernährungsumstellung – ist das möglich?

 

Welchen Beitrag kann die Ernährung bei der Kontrolle des Blutdrucks leisten?


Hintergrund

Nach Informationen des Berliner Robert-Koch-Instituts leiden 20 bis 30 Millionen Bundesbürger unter Bluthochdruck. Sie haben ein deutlich erhöhtes Schlaganfall-Risiko. Bluthochdruck erhöht das Risiko für einen Schlaganfall statistisch um das Vierfache. Auch deswegen ist es sinnvoll, den Bluthochdruck bereits in jungen Jahren vorzubeugen.

Fast jeder Dritte Erwachsene in Deutschland hat Bluthochdruck, bei den 70- bis 79-Jährigen leiden sogar drei von vier Personen unter erhöhten Blutdruck. Obwohl viele ihre erhöhten Blutdruckwerte kennen, ließen sich nur etwa zwei Drittel wegen des Hochdrucks behandeln.

Die Sorge vor möglichen Nebenwirkungen einer medikamentösen Blutdrucksenkung und die Befürchtung für den Rest des Lebens blutdrucksenkende Medikamente einnehmen zu müssen, haben zu einem verstärkten Interesse an Maßnahmen zur nicht-medikamentösen Blutdrucksenkung geführt. 

Eine Umstellung der Ernährung und eine Lebensstil-Änderung gehören zu den Maßnahmen, die wesentlich zu einer Blutdrucksenkung beitragen können.
Wissenschaftlich begründete Empfehlungen zur Ernährung bei Bluthochdruck werden regelmäßig von den Fachgesellschaften veröffentlicht. Die American Heart Association / American College of Cardiology empfehlen in ihren Leitlinien beispielsweise eine Ernährung bei der Gemüse, Obst und Vollkornprodukte im Vordergrund stehen und eine Begrenzung Natriumaufnahme auf weniger als 2.4 g pro Tag (Oza 2015). Zu den weiteren nicht-pharmakologischen Maßnahmen zählen eine Gewichtsabnahme, die Tabakentwöhnung und ein verminderter Alkoholkonsum. Auch Nahrungsergänzungsmittel wie Coenzym Q10, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin C, Knoblauch und Magnesium können zur Blutdrucksenkung beitragen (Oza 2015). Allerdings liegen für die Wirksamkeit der meisten dieser empfohlenen Maßnahmen keine ausreichenden Studiendaten vor.

Diese Übersichtsarbeit fasst die derzeit verfügbare wissenschaftliche Evidenz zum Einfluss der Ernährung auf den Bluthochdruck zusammen.

Blutdrucksenkung durch Magnesium – Wirkt Magnesium auch bei Hypertonie?


Senkt Magnesium den Blutdruck?

Erhöht eine unzureichende Magnesiumzufuhr das Risiko für einen Bluthochdruck?

 

Hintergrund

In letzten Jahren gab es vermehrt Hinweise, dass auch ein Magnesium-Mangel neben anderen Elektrolytstörungen die Entwicklung eines Bluthochdrucks begünstigen kann (13-16).
Aufgrund seiner vielfältigen Stoffwechselfunktionen - Magnesium ist ein essenzieller Cofaktor von über 300 enzymatischen Reaktionen - ist es nicht verwunderlich, dass eine unzureichende Magnesiumversorgung zu einer Vielzahl an biochemischen Störungen und klinischen Mangelsymptomen führen kann.

Der Magnesiumgesamtbestand eines 70 kg schweren, gesunden Menschen liegt etwa bei 24 g. Vom Gesamtkörperbestand befinden sich etwa 50 bis 60 % im Knochen und ca. 30 % in der Muskulatur. Ca. 1 % des gesamten Magnesiums befindet sich im Extrazellularraum.

Einfluss von Magnesium auf das Risiko an Bluthochdruck zu erkranken

Epidemiologische Studien zeigen eine inverse Beziehung zwischen der Magnesiumaufnahme über die Ernährung und der Bluthochdruck-Häufigkeit. Personen mit einer täglichen Magnesiumaufnahme von mehr als 300 mg hatten ein etwa 22 Prozent geringeres Risiko einen Bluthochdruck zu entwickeln als Personen mit einer Magnesium-Aufnahme von weniger als 200 mg/Tag (2). In der Honolulu Heart Study zeigte sich, dass die Magnesiumaufnahme von allen untersuchten 61 Nährstoffen die am stärksten ausgeprägte inverse Beziehung zur Höhe des Blutdrucks aufwies (3).

Naturheilmittel mit Wirkung auf den Blutdruck – Update 2016



Ist eine Blutdrucksenkung durch Naturheilmittel möglich?



Fragen, die in diesem Beitrag beantwortet werden:

  • Lässt sich der Blutdruck auch ohne Medikamente senken?
  • Gibt es "nätürliche" Blutdrucksenker?
  • Welche Naturheilmittel und Wirkstoffe natürlichen Ursprungs können den Blutdruck reduzieren?
  • In welchem Ausmaß senken pflanzliche Wirkstoffe den Blutdruck?
  • Können Naturheilmittel chemisch definierte Antihypertensiva ersetzen?
  • Sind Naturheilmittel oder Nahrungsergänzungsmittel zur unterstützenden Behandlung einer Hypertonie geeignet?
  • Welche Dosierungen von Naturheilmitteln sind für eine Blutdrucksenkung notwendig?
  • Bei welchen Phytopharmaka kann es zu einem Blutdruckanstieg kommen?


Hintergrund

Für zahlreiche pflanzliche Wirkstoffe konnte in Studien eine blutdrucksenkende Wirkung nachgewiesen werden. In der Regel ist das Ausmaß der Blutdrucksenkung durch Naturheilmittel eher gering ausgeprägt. Trotzdem sind verschiedene natürliche Wirkstoffe zur unterstützenden Behandlung bei erhöhtem Blutdruck geeignet. Besonders in Kombination mit einer Lebensstiländerung und diätetischen Maßnahmen sind bestimmte Naturheilmittel geeignet, hoch-normale Blutdruckwerte (systolisch 130-139 mmHg, diastolisch 85-89 mmHg) zu senken. Bei einer manifesten Hypertonie ist eine Blutdrucksenkung allein mit Naturheilmitteln nicht ausreichend. Ein Bluthochdruck ist definiert als ein systolischer Blutdruck größer als 140 mmHg oder ein diastolischer Blutdruck von größer 90 mmHg.

Auch eine Blutdrucksenkung innerhalb des Normalbereichs durch diätetische Maßnahmen kann Folgeerkrankungen verhindern (5). Unklar ist bisher, ob durch die Kombination verschiedener Naturheilmittel eine additive Blutdrucksenkung erreicht werden kann.

Für die folgenden Naturheilmittel und Nahrungsergänzungsmittel konnte in klinischen Studien eine unterschiedlich stark ausgeprägte Blutdrucksenkung nachgewiesen werden: 

Coenzym Q10
• Omega-3-Fettsäuren
• Granatapfel
Kakao
• Knoblauch
• Lycopin
• L-Arginin
• Kalium
• Grüner Tee
• Hibiskus
• Weißdorn
• Rote Beete
• L-Carnitin
• Zimt

Omega-3-Fettsäuren (Teil 2) – Führt eine erhöhte Zufuhr von Fischöl (EPA/DHA) zu einer Blutdrucksenkung?

Bluthochdruck - Können die langkettigen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) die Blutdruckwerte senken?



Hintergrund

Bisherige Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass eine gezielte Ernährung und Lebensstil-Änderungen, einschließlich körperlicher Aktivität, Natriumreduktion und Fischöl-Supplementierung den Blutdruck reduzieren, die Wirksamkeit von antihypertensiven Medikamenten verbessern und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern können. Als die entscheidenden Wirkstoffe aus dem Fischöl, die für die antihypertensive Wirkung verantwortlich gemacht werden, gelten die langkettigen Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA).

In einer Metaanalyse wurde geprüft, ob eine Zufuhr von langkettigen Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl (EPA, DHA) den Blutdruck senkt.
Insgesamt erfüllten 70 randomisierte kontrollierte Studien die Einschlusskriterien und wurden in der Metaanalyse berücksichtigt. Die mittlere Studiendauer lag bei 69 Tagen, die mittlere EPA+DHA-Dosis betrug 3,8 g pro Tag. Als Quellen für die EPA- und DHA-Aufnahme wurden die verschiedenen Arten von Fisch, EPA+DHA-angereicherte Lebensmittel sowie Fischöl berücksichtigt.

Omega-3-Fettsäuren (Teil 1) - Welchen Stellenwert haben Omega-3-Fettsäuren zur Vorbeugung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen?


Hintergrund

Omega-3-Fettsäuren sind langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Zu den wichtigsten Omega-3-Fettsäuren zählen Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA) und Docosapentaensäure (DPA). Es kann als gesichert gelten, dass Omega-3-Fettsäuen eine wichtige Rolle für das Wachstum und die Entwicklung des Gehirns, bei der Blutdruckregulation, der Nierenfunktion, der Blutgerinnung sowie bei entzündlichen und immunologischen Reaktionen spielen. 

Omega-3-Fettsäuren sind wahrscheinlich wirksam bei der Verhinderung kardiovaskulärer Ereignisse (hauptsächlich beim Schlaganfall und beim akuten Myokardinfarkt), insbesondere bei Personen mit hohem kardiovaskulären Risiko (Gil 2015).

Omega-3-Fettsäuren sind essenziell für den Menschen, weil sie nicht selbst vom Körper synthetisiert werden können und daher über die Nahrung oder durch eine Nahrungsergänzung zugeführt werden müssen.

Fieber – Ist eine Fiebersenkung immer sinnvoll oder notwendig?


Hintergrund

Es muss hervorgehoben werden, dass Fieber keine Erkrankung ist, sondern eine physiologische Reaktion des Körpers, die hilft Infektionen zu bekämpfen. Fieber verlangsamt das Wachstum und die Vermehrung von Bakterien und Viren und stärkt die Immunabwehr durch eine Aktivierung von Neutrophilen und Lymphozyten.

Nasennebenhöhlenentzündung - Welche Behandlungen sind bei chronischer Sinusitis wirksam?


Vermindert eine Nasenspülung die Symptome der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung?


Hintergrund

Die chronische Sinusitis ist eine häufige, entzündliche Erkrankung der Nasennebenhöhlen. Sie ist gekennzeichnet durch eine anhaltende symptomatische Entzündung der Nasennebenhöhlen, die länger als 3 Monate besteht. Auf sie entfallen 1 % bis 2 % aller Arztbesuche. Eine angemessene Behandlung der chronischen Sinusitis ist notwendig, um die Lebensqualität und die Leistungsfähigkeit der Patienten zu erhalten, und um letztlich das Risiko von akuten entzündlichen Schüben zu minimieren.

Ziel einer Übersichtsarbeit war es, die derzeitige Evidenz zur Therapie einer chronischen Sinusitis des Erwachsenen zusammenzufassen, um eine optimale Behandlung der Patienten zu ermöglichen. Die Grundlage für die Analyse bildeten insgesamt 29 Studien, u.a. 12 Metaanalysen und 13 systematische Übersichtsarbeiten.

Kniegelenkarthrose – Wie wirksam ist eine Trainingstherapie/Bewegungstherapie zur Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung?

 

Helfen Bewegungsübungen, Krankengymnastik und Trainingstherapie bei Arthrose?


Hintergrund

In einer Cochrane-Übersichtsarbeit wurde geprüft, ob eine Trainingstherapie in Bezug auf eine Verringerung von Gelenkschmerzen oder einer Verbesserung der Funktion oder der Lebensqualität vorteilhaft ist für Patienten mit einer Knie-Arthrose

Ergebnisse

Eine gepoolte Analyse der Ergebnisse aus 44 Studien weist darauf hin, dass eine Trainingstherapie mit gezielten Bewegungsübungen und weiterer körperlicher Aktivität Schmerzen deutlich reduziert und eine moderat verbesserte Gelenkfunktion unmittelbar nach der Behandlung erreicht. Dass Bewegung die Lebensqualität unmittelbar nach der Behandlung signifikant verbessert, geht aus der Analyse von insgesamt 13 Studien hervor, die diesen Aspekt geprüft hatten. Darüber hinaus wurde in 12 Studien die Nachhaltigkeit der Trainingstherapie geprüft. Den Daten zufolge wurde eine anhaltende Verminderung der Knieschmerzen sowohl 2 Monate als auch 6 Monate nach Ende der Behandlung beobachtet. Auch eine verbesserte Funktion des Kniegelenks konnte in der Nachbeobachtungsperiode dokumentiert werden.

Fazit

Bei Menschen mit Knie-Arthrose bietet eine Trainingstherapie einen unmittelbaren Nutzen in Bezug auf eine Schmerzabnahme und eine verbesserte Gelenkfunktion, die für mindestens 2 bis 6 Monate nach Ende der Behandlung erhalten bleiben.

Cochrane-Übersichtsarbeit – Führt eine geringere Fettaufnahme zu einerm verminderten Körpergewicht?


Gewichtsabnahme durch einen geringeren Fettanteil in der Ernährung?

 

Hintergrund

Um Übergewicht und Adipositas in der Bevölkerung zu verhindern, gilt es die Beziehung zwischen dem Anteil der Energie aus Fett in der täglichen Ernährung und den daraus resultierenden Veränderungen von Gewicht und Körperfett zu verstehen.
Ziel dieser Übersichtsarbeit war es, die Auswirkungen einer Verminderung des Fettanteils an der Energieaufnahme auf das Gewicht und den Körperfettanteil zu beurteilen (u.a. wurden Parameter wie Übergewicht, Taillenumfang und Body-Mass-Index analysiert). Einbezogen in diese Analysen wurden randomisierte kontrollierte Studien (RCTs), an denen Personen teilnahmen, die nicht das Ziel verfolgten, Gewicht zu verlieren..

Ergebnisse

Die Grundlage dieser Übersichtsarbeit bildeten 32 randomisierte kontrollierte Studien mit zusammen rund 54.000 Teilnehmern. Zusammenfassend zeigten die Ergebnisse sehr konsistent, dass ein verminderter Anteil an Fett an der Energieaufnahme mit einer Gewichtsreduktion verbunden ist. Dieser Effekt wurde in fast allen eingeschlossenen Studien beobachtet. Die Wirkung einer Ernährungsumstellung auf weniger Fett (im Vergleich zu üblichen Ernährung) führte in den Studien zu einer mittleren Gewichtsabnahme von 1,5 kg (95% Konfidenzintervall (CI) -2,0 bis -1,1 kg), wobei sich unter einer stärkeren Fettreduktion auch eine ausgeprägtere Gewichtsreduktion zeigte. Der positive Effekt auf das Körpergewicht blieb auch auf längere Sicht erhalten und spiegelte sich in einem geringeren BMI und Hüftumfang wider. Obwohl in großen Cohorten-Studien bisher überwiegend kein Zusammenhang zwischen dem Fettanteil in der Ernährung und dem späteren Körpergewicht bei Kindern und Erwachsenen beobachtet wurde, gibt es jetzt Hinweise, dass ein geringerer Fettanteil in der Ernährung mit einer Verminderung der sonst üblichen Gewichtszunahme im mittleren Erwachsenenalter einhergeht.

Erhöht Koffein den Blutdruck? Blutdruckerhöhung durch regelmäßiges Kaffeetrinken?

 

Einfluss von Koffein auf den Blutdruck

Aus den bisherigen Studien zur Wirkung von Koffein auf den Blutdruck lässt sich ableiten, dass ein Koffeinkonsum unmittelbar den Blutdruck erhöht. Diese Blutdruckerhöhung wurde bei nahezu allen bisher untersuchten Bevölkerungsgruppen beobachtet und zwar unabhängig von der Höhe des Ausgangsblutdrucks, bei Erwachsenen mit regelmäßigem Koffein-Konsum oder nach einem Koffein-Entzug. Der Blutdruckanstieg wurde dabei weder durch das Alter, das Geschlecht noch durch den Hormonstatus beeinflusst. Dieser blutdrucksteigernde Effekt wurde nach Einzeldosen von Koffein im Bereich von 80 bis 300 mg beobachtet. Am häufigsten in Studien getestet wurden Dosen von 200 - 300 mg Koffein, die zu einem mittleren Anstieg des Blutdrucks von ungefähr 3 - 8 mmHg systolisch und von etwa 4 - 6 mmHg diastolisch führten. Auffällig war eine hohe interindividuelle Variabilität des Blutdruckanstiegs. Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass sich der Blutdruck in der Regel 30 Minuten nach dem Konsum von Koffein erhöht, der maximale Blutdruckanstieg wird nach 60 - 90 Minuten beobachtet und die Blutdruckwerte erreichen nach etwa zwei bis vier Stunden wieder das Ausgangsniveau. Dieser Verlauf des Blutdrucks steht im Einklang mit der Pharmakokinetik von Koffein. Ein besonders ausgeprägter Blutdruckanstieg wurde bei Personen mit hohem Blutdruck und nach einem Koffein-Entzug beobachtet.

Wie viel Koffein vertragen Kinder und Jugendliche?

 

Informationen zur Verträglichkeit von Koffein bei Kindern und Jugendlichen


Welche Nebenwirkungen kann die Aufnahme von Cola/Koffein verursachen?

Bei Kindern kann es unter regelmäßiger Koffeinaufnahme zu negativen Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem kommen, die sich z.B. als Schlafstörungen, vermehrte Ängstlichkeit und Verhaltensänderungen äußern.
Ebenfalls als Nebenwirkung einer regelmäßigen Koffeinzufuhr aufzufassen, ist das Koffeinentzugssyndrom, das ca. 12 bis 24 Stunden nach der letzten Koffeinzufuhr (z.B. Cola oder Tee) auftritt. Zu den Symptomen zählen u.a.: Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, depressive Stimmung, verminderter Antrieb und Reizbarkeit. Besonders bei Jugendlichen mit einem regelmäßigen Konsum von Cola oder Energy Drinks kann diese Nebenwirkung zu Verhaltensauffälligkeiten führen.


Gibt es eine Obergrenze für die langfristige Aufnahme von Koffein bei Kindern?

Da bisher nur eine begrenzte Zahl von Studien zur längerfristigen Wirkung von Koffein auf die Angst und das Verhalten bei Kindern und Jugendlichen zur Verfügung steht, gibt es eine erhebliche Unsicherheit in Bezug auf die längerfristigen Auswirkungen eines gewohnheitsmäßigen Koffeinkonsum in dieser Altersgruppe. Keine Sicherheitsbedenken haben Experten für eine Tagesgesamtdosis von bis zu 3 mg/kg Körpergewicht geäußert (dieser Wert basiert auf einer als unbedenklich eingestuften Menge 3 mg/kg KG für eine Einzeldosis bei Erwachsenen). Folglich werden gegenwärtig bei Kindern und Jugendlichen 3 mg/kg Körpergewicht als eine Obergrenze für einen gewohnheitsmäßigen Koffeinkonsum empfohlen.

Bei einem 5-jährigen Kind mit einem Körpergewicht von 19 kg läge die als sicher eingestufte Obergrenze für eine tägliche Koffeinzufuhr aus Lebensmitteln und Getränken bei 57 mg Koffein, das entspricht etwa einem halben Liter Coca Cola.

Massage – Bei welchen Erkrankungen ist Massage wirksam?


Vermindert eine Massage-Behandlung Schmerzen?

Kann eine Massage zur Funktionsverbesserung beitragen?



Hintergrund

Unter dem Begriff „Massage“ werden vielfältige, sehr unterschiedliche Behandlungstechniken zusammengefasst, die eine einheitliche Bewertung in der Vergangenheit erschwert haben. In der Praxis wird eine Massage zudem häufig mit anderen Behandlungstechniken wie z.B. der Mobilisation kombiniert, sodass eine isolierte Bewertung oftmals nicht möglich erscheint.

Die spezifischen Mechanismen der Wirkung einer Massage sind nicht genau bekannt. Gegenwärtig werden verschiedene physiologische Reaktionen auf eine Massage diskutiert. Zu diesen Mechanismen zählen ein erhöhter Lymphfluss, eine Verschiebung von einer sympathischen zu einer mehr parasympathischen Nervenaktivität, eine Verhinderung von Fibrose, ein erhöhter Abtransport von Laktat aus dem Gewebe und eine Wirkung auf das Immunsystem. Auch eine veränderte Kognition und Schmerzwahrnehmung werden diskutiert.

Im Folgenden sind die Ergebnisse einer Übersichtsarbeit zusammengefasst, in der versucht wurde die Frage zu beantworten, ob eine Massage-Behandlung bei Personen mit Erkrankungen des Bewegungsapparates wirksam ist.

Meniskusschaden, Meniskusriss, Meniskusläsion – Ist eine Operation immer notwendig?



Operative Meniskusteilentfernung oder physiotherapeutische Behandlung bei Meniskusschaden – welche Therapie ist wirksamer?



Hintergrund

Die meisten Meniskusläsionen sind nicht durch einen Unfall bedingt, sondern die Folge von Verschleiß oder Überbelastung. In Deutschland werden jährlich etwa 300.000 Meniskusoperationen durchgeführt. Dass eine operative Teilentfernung des Meniskus nicht immer die beste Lösung darstellt, darauf deuten die Ergebnisse einer finnischen Studie hin, in der die arthroskopische Meniskusteilresektion nicht besser abschnitt als eine Scheinoperation (Sihvonen 2013).

Meniskusschäden sind häufig: Bei 35 % der Teilnehmer der Framingham-Studie zeigten sich Meniskusrisse oder schwere degenerative Meniskusschädigungen. Bemerkenswert ist, dass sich auch bei Personen ohne Beschwerden in 23 % der Fälle ein Meniskusriss zeigte.

Chiropraktik, Manuelle Medizin – Bei welchen Erkrankungen/Funktionsstörungen ist die Chirotherapie wirksam?



Hintergrund

Als mögliche Ursache von Schmerzen am Bewegungsapparat, insbesondere von Rückenschmerzen werden immer wieder Fehlstellungen der Wirbelgelenke diskutiert. Die Chiropraktik gilt als eine alternativmedizinische Behandlungsmethode mit dem Ziel, die Beweglichkeit von Gelenken, besonders an der Wirbelsäule zu verbessern. Eine Subluxation, aber auch ein gestörtes Gelenkspiel können Ursachen von Beschwerden sein. Mit Hilfe manueller Techniken, wie Mobilisation und Manipulation sollten diese Fehlstellungen korrigiert werden.

Die manuelle Therapie ist eine physiotherapeutische Behandlungsform (z.B. Mobilisation), die nach ärztlicher Diagnosestellung verordnet werden kann. Die von Ärzten ausgeführte Manipulation hingegen wird der manuellen Medizin zugordnet und greift auf Techniken mit Impuls zurück.

Sind NSAR bei Erkältung wirksam?

 

Nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente bei Erkältungskrankheiten



Hintergrund

Nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAR oder NSAID) werden weit verbreitet zur Behandlung von mit einer Erkältung verbundenen Schmerzen und Unwohlsein eingesetzt.

Ziel einer Cochrane-Übersichtsarbeit war es, die Auswirkungen von NSAR im Vergleich zu Placebo (und anderen Behandlungen) auf die Symptome einer Erkältung zu untersuchen und ggf. auftretende Nebenwirkungen von NSAR zu dokumentieren.


Ergebnisse

In die Analyse wurden neun randomisiert kontrollierte Studien mit zusammen 1069 Teilnehmern eingeschlossen. In sechs Studien wurden NSAR mit Placebo verglichen und in drei wurde der Vergleich zu anderen NSAR geprüft. In einer gepoolten Datenanalyse, konnte für die Anwendung von NSAR beim Gesamt-Symptomscore keine signifikante Besserung dokumentiert werden. Auch die Dauer der Erkältung konnte im Vergleich zu Placebo unter NSAR nicht verkürzt werden. Bei den Atemwegsbeschwerden konnte ein Husten nicht gebessert werden, hingegen zeigte sich bei der Häufigkeit von Niesen eine deutliche Besserung. Bei den Ergebnissen zur analgetischen Wirkungen von NSAR (Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen und Muskel-und Gelenkschmerzen) konnte ein signifikanter Vorteil zu Gunsten der NSAR-Gabe dokumentiert werden. Das Risiko von Nebenwirkungen unter NSAR wurde als nicht sehr hoch bewertet. Die Limitationen dieser Analyse betreffen die zum Teil sehr unterschiedlichen Ergebnisse einzelner Studien und die insgesamt sehr geringe Anzahl von Untersuchungen.

Händewaschen zur Verhinderung von Durchfall

 

Vermindert regelmäßiges Händewaschen die Häufigkeit von Durchfallerkrankungen?


Hintergrund

Durchfallerkrankungen sind verantwortlich für ca. 1,8 Millionen Todesfälle bei Kindern in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Als eine wirksame Strategie, die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern, die letztlich zu Durchfallerkrankungen führen, wird das regelmäßige Händewaschen angesehen.

Das Ziel dieser Übersichtsarbeit war es, die Auswirkungen von Händewaschen auf die Häufigkeit von Durchfallerkrankungen bei Kindern und Erwachsenen zu bewerten.

Ergebnisse

Eingeschlossen in diese Analyse wurden insgesamt 22 randomisierte kontrollierte Studien, 12 Studien bezogen sich auf Kindertagesstätten und Schulen in erster Linie in Ländern mit hohem Einkommen (54.006 Teilnehmer). Die Förderung des Händewaschens (durch Information und Schulung, teilweise mit Bereitstellung von Seife) an Kindertageseinrichtungen und Schulen verminderte die Zahl von Durchfallerkrankungen um etwa ein Drittel.

Musik als Einschlafhilfe – Hilft Musikhören bei Schlafstörungen?

 

Verbessert Musik vor dem Schlafgehen die Schlafqualität?

Eine aktuelle Cochrane-Metaanalyse hat alle bisher veröffentlichten Studien zum Thema Musik bei Schlafstörungen dahingehend untersucht, ob sich die Schlafqualität oder die Zeit bis zum Einschlafen durch das Hören von Musik vor dem Schlafengehen positiv beeinflussen lässt. In dieser Analyse wurden 6 Studien mit 314 Patienten eingeschlossen (3).

Akute Lumbalgie, Hexenschuss, akute Rückenschmerzen - Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Was hilft, was hilft nicht?


Hintergrund

Das akute Lumbalsyndrom (Lumbalgie, Lumbago) wird umgangssprachlich auch als Hexenschuss bezeichnet: Ein plötzlich auftretender, stechender und anhaltender Schmerz, insbesondere im Lendenwirbelbereich, mit nachfolgender Bewegungseinschränkung.

Das Lumbalsyndrom ist oftmals auf degenerative und funktionelle Störung der lumbalen Wirbelsäule zurückzuführen. Kreuzschmerz gehört zu den am häufigsten angegebenen Schmerzen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Neuroenhancement – Verbessert Modafinil die Gedächtnisleistung bei gesunden Personen?

 

Welche Wirkungen hat Modafinil bei Gesunden ohne Schlafentzug?

 

Gehirndoping - Auswirkungen von Modafinil auf die Aufmerksamkeitsleistung, das Kurzzeitgedächtnis und die exekutive Funktion bei Studenten?



Hintergrund

Modafinil gehört zur Gruppe der Psychostimulanzien. Es fördert die Wachheit. Bei der Behandlung der Narkolepsie und exzessiver Schläfrigkeit konnte die Wirksamkeit von Modafinil nachgewiesen werden. Einige Experten vertreten die Meinung, dass Modafinil die Leistung bei Aufgaben, die mit kognitiven Funktionen assoziiert sind und das Arbeitsgedächtnis fordern, erhöht. Dazu zählen auch die räumlich-visuelle Aufmerksamkeit und exekutive Funktionen. Nach Ansicht weiterer Experten, verbessert Modafinil die kognitive Leistungsfähigkeit bei gesunden Erwachsenen, wenn sie unter einem Schlafentzug leiden. Allerdings nur in Bezug auf die Aufmerksamkeit und die Wachheit. Der primäre Wirkmechanismus ist bisher nicht bekannt, obwohl Auswirkungen auf verschiedene Neurotransmittersysteme nachgewiesen wurden.

Ingwer zu Behandlung von Regelschmerzen (Dysmenorrhoe)

 

Vermindert Ingwer die Schmerzen bei Dysmenorrhoe?



Hintergrund

Regelschmerzen: Von einer Dysmenorrhoe wird gesprochen, wenn bei Frauen während der Menstruation regelmäßig starke Schmerzen auftreten. Diese außergewöhnlich schmerzhafte Monatsblutung kann darüber hinaus von zusätzlichen Symptomen, wie Übelkeit, begleitet sein. Die Beschwerden beginnen üblicherweise kurz vor der Monatsblutung und können mehrere Tage anhalten.


Studien zur Wirksamkeit von Ingwer bei primärer Dysmenorrhoe

In einer Übersichtsarbeit wurde die Evidenz zur Wirksamkeit von Ingwer bei der Behandlung von primärer Dysmenorrhoe anaylsiert und bewertet (1).

Flüssigkeitszufuhr zur Vorbeugung von Nierensteinen


Welche Flüssigkeitsmengen sind notwendig, um das Risiko von Nierensteinen relevant zu vermindern?

 

Gibt es Unterschiede zwischen Wasser, Kaffee, Tee, Milch oder Saft in Bezug auf das Nierensteinrisiko?



Hintergrund

Epidemiologische Studien weisen darauf hin, dass zum Schutz vor der Bildung von Nierensteinen eine täglich Flüssigkeitsaufnahme notwendig ist, die zu einer Urin-Ausscheidung von mindestens 2,5 l pro Tag führt. Allerdings ist das exakte quantitative Verhältnis zwischen Flüssigkeitsaufnahme und Nierensteinrisiko noch nicht vollständig klar. Ebenso scheint auch der Einfluss, den die Art der Getränke (Tee, Milch oder Kaffee) auf das Nierensteinrisiko haben, nicht vollständig verstanden.

In einer systematischen Übersichtsarbeit wurden bisher publizierte Daten dahingehend untersucht, ob sich eine Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen der Höhe der Flüssigkeitsaufnahme und dem Nierensteinrisiko zeigt.
Basierend auf einer Literaturrecherche wurden 15 relevante Studien (10 Kohorten- und 5 Fall-Kontroll-Studien) identifiziert. Für die Aufnahme in die Metaanalyse standen 9601 Fällen von Nierensteinbildung einer Gesamtteilnehmerzahl von 351.081 Personen gegenüber.

Capsaicin zur Behandlung des nicht-allergischen Schnupfens (Rhinitis)


Wirkt Capsaicin bei nicht-allergischen Rhinitis?

Rhinitis vasomotorica, Rhinitis medicamentosa, chronische senile Rhinitis?

 

Hintergrund:

Es gibt zahlreiche unterschiedliche Formen der Rhinitis. Eine nicht-allergische Rhinitis wird bei Patienten diagnostiziert, wenn anatomische Ursachen, eine infektiöse und allergische Genese ausgeschlossen wurden. Zu den Symptomen zählen eine verstopfte Nase, ein wässriger, klarer Schnupfen, Niesen und, weniger häufig, Nasenjucken. Der Schweregrad kann von leichten Symptomen bis hin zu einer starken Beeinträchtigung variieren. Die nicht-allergische Rhinitis betrifft zwischen 25 % und 50 % der Patienten mit einer Rhinitis. Zu den häufig bei der Behandlung von nicht-allergischer Rhinitis eingesetzten Medikamenten zählen Antihistaminika, sowohl die orale als auch die topische intranasal Anwendung und (selten) systemische Kortikosteroide und Anticholinergika. Auch Capsaicin, der aktive Wirkstoff der Chilischote (Chili Peppers), intranasal angewendet, gilt als eine Behandlungsoption für die nicht-allergische Rhinitis.

In einer Cochrane Übersichtsarbeit wurde die Wirksamkeit von Capsaicin bei der Behandlung von nicht-allergischer Rhinitis im Vergleich zu keiner Behandlung, Placebo oder anderen topischen oder systemischen Medikamenten bewertet.

Transkranielle Magnetstimulation – Wenn Medikamente bei Depression nur unzureichend wirken

 

Wie wirksam ist die transkranielle Magnetstimulation bei Depression?


Hintergrund

Selbst bei der Behandlung durch hochspezialisierte Fachärzte kann bei 30 Prozent der Patienten mit einer Depression keine ausreichende Besserung unter einer antidepressiven Medikation oder unter Psychotherapie erreicht werden. Diese Patienten leiden unter einer sogenannten therapieresistenten Depression, die zu einer enormen Belastung für die Patienten und deren Angehörigen führen kann.

Bei der transkraniellen Magnetstimulation wird ein Elektromagnet genutzt, der lokale Magnetfeldimpulse erzeugt, um die Hirnfunktionen zu modulieren. Es wird angenommen, dass die transkranielle Magnetstimulation die Aktivität der lokalen neuronalen Schaltkreise moduliert durch eine Verringerung oder Verstärkung der Erregbarkeit von Neuronen, abhängig von den Parametern der Stimulation.

Eine Vielzahl von randomisierten, kontrollierten Studien (RCTs) hat die Wirksamkeit der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation zur Behandlung der Depression nachgewiesen.
In dieser Metaanalyse wurde die Wirksamkeit der wiederholten transkraniellen Magnetstimulation als ergänzende, die medikamentöse Therapie unterstützende, Strategie bei behandlungsresistenten Patienten mit Depression untersucht (1). Der Begriff "behandlungsresistent" wurde in dieser Studie als Therapieversagen trotz angemessener Behandlung mit Antidepressiva über mindestens 4 Wochen definiert.

Fersensporn – Ist eine Behandlung mit Kortison wirksam?


Führt die Injektion von Kortison an die Plantarsehne auch langfristig zu einer Abnahme der Beschwerden?



Hintergrund

Der Fersensporn wird auch als eine Entzündung der Plantarsehne (Plantarfasziitis) bezeichnet. Die Plantarfasziitis ist die häufigste Ursache von Fersenschmerzen. Betroffen sind insbesondere übergewichtige Personen, die viel Zeit im Stehen verbringen. Zudem werden etwa 10 % der Läufer durch eine Entzündung der Plantarsehne in ihrer sportlichen Aktivität eingeschränkt. Die Patienten klagen über anfängliche Schmerzen am Morgen bei den ersten Schritten aus dem Bett. Die Schmerzen lassen bei fortgesetzter Aktivität langsam nach und verschlechtern sich bei längerem Stehen. Im Röntgenbild finden sich häufig Kalkablagerungen in der Plantarsehne. 

Zu den derzeit am häufigsten angwendeten Behandlungen beim Fersensporn (Plantarfasziitis) zählen die physikalische Therapie (u.a. Iontophorese, Phonophorese, Kälteanwendung, Stoßwellentherapie), orthopädische Schuhversorgung und Schuheinlagen. 

Arginin in Zahnpasta – schützt Arginin vor Karies?

 

Verbessert Arginin in Zahncreme die kariespräventive Wirkung von Fluorid?



Hintergrund

Karies ist eine chronische, lebenslange Erkrankung. Unbehandelt kann es Zahnschmerzen verursachen und letztlich zu Zahnverlust führen. Der Einbau von Fluorid in Zahnpasta hat zu einer dramatischen Reduktion der Karies-Inzidenz bei Kindern und jungen Erwachsenen beigetragen. Tägliches Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta ist das kostengünstigste Verfahren zur Verhinderung von Karies. Arginin wurde kürzlich als Zusatz zu Zahnpasta und anderen fluoridhaltigen Zahn-Pflegeprodukte eingeführt. Ursprünglich wurde es für die Behandlung von freiliegenden empfindlichen Zahnhälsen vermarktet. Gegenwärtig wird Arginin zudem als ein Kariesschutzmittel, insbesondere bei Wurzelkaries, beworben. Wurzelkaries ist Karies an der Zahnwurzel. Wurzelkaries entsteht, wenn das Dentin im Bereich freiliegender Zahnhälse bzw. Zahnwurzeln keinen schützenden Schmelzüberzug mehr hat und deshalb kariesanfälliger ist.
Das Ziel mehrerer Übersichtsarbeiten war es, die Wirkung eines Arginin-Zusatzes auf die Entwicklung neuer Karies-Läsionen und das Fortschreiten von vorhandenen Kariesläsionen bei Kindern und Erwachsenen zu bewerten.

Chinin zur Behandlung von schmerzhaften Muskelkrämpfen

 

Ist die Wirksamkeit und Sicherheit von Chinin zur Behandlung von Muskelkrämpfen ausreichend belegt?



Hintergrund:

Chinin ist ein bitter schmeckender Naturstoff aus der Rinde des Chinarindenbaumes. Chinin ist in geringen Mengen in Getränken wie Bitter Lemon oder Tonic Water enthalten. Chinin wird verwendet, um Muskelkrämpfe verschiedener Ursache zu behandeln.

Muskelkrämpfe können überall und aus den unterschiedlichsten Gründen auftreten. Chinin vermindert Muskelkrämple durch Herabsetzung der Erregbarkeit des Muskels. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Chinin wird gegenwärtig kontrovers diskutiert.

In einer Cochrane-Übersichtsarbeit wurden die bisher publizierten Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit von Chinin bei der Behandlung von Muskelkrämpfen bewertet. Als Arzneitmittel ist Chinin in Deutschland zur Prophylaxe und Therapie nächtlicher Wadenkrämpfe zugelassen.

Wirksamkeit von Pilates bei Rückenschmerzen

 

Pilates zur Behandlung von chronischen Rückenschmerzen


  • Ist die Wirksamkeit dieser Trainingsmethode ausreichend belegt?

 

Hintergrund


Unspezifische Rückenschmerzen sind weltweit ein großes Gesundheitsproblem. Verfahren, die auf einem Bewegungs- und Trainingprogramm zur Kräftigung der Muskulatur aufbauen zählen zu den am meisten angwendeten Behandlungen für Patienten mit Rückenschmerzen. Die Pilates-Methode hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der beliebtesten Trainingsprogramme in der klinischen Praxis entwickelt.


Pilates ist eine ganzheitliche Trainingsmethode besonders zur Kräftigung der Bauch-, Rücken- und Beckenbodenmuskulatur. Dabei werden insbesondere tief liegende und kleine Muskelgruppen angesprochen. Das Pilatestraining wird mit dem Ziel einer gesunden Körperhaltung in der Regel auf Matten oder an speziell entwickelten Geräten durchgeführt.



Ziel einer Cochrane-Übersichtsarbeit war es, die Auswirkungen der Pilates-Methode bei Patienten mit unspezifischen akuten, subakuten oder chronischen Rückenschmerzen zu bewerten.


Honig zur Behandlung von akuten und chronischen Wunden



Übersicht zur Wirksamkeit von Honig zur topischen Behandlung von Wunden (u.a. Verbrennungen, Schnittwunden, Ulzera)



Hintergrund

Honig wird seit der Antike als Heilmittel zur Wundversorgung eingesetzt. Befunde aus Tierstudien und einige klinische Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass Honig bei äußerer Anwendung die Wundheilung beschleunigen kann.

In einer Cochrane-Übersichtsarbeit wurden bisher veröffentlichte Studien zur Wirksamkeit von Honig bei der topischen Behandlungen von akuten (z.B. Verbrennungen, Schnittwunden) und/oder chronischen Wunden (z.B. venöse Ulzera) analysiert. Dabei wurde die Wirkung von Honig im Vergleich zu alternativen Wundauflagen beurteilt.

Antibiotika bei akuter Mittelohrentzündung bei Kindern

 

Behandlung der akuten Otitis media - Wirkungen und Nebenwirkungen von Antibiotika



  • Sind Antibiotika bei akuter Mittelohrentzündung bei Kindern notwendig?
  • Werden die Schmerzen der Mittelohrentzündung durch Antibiotika vermindert?
  • Wie häufig kommt es zu Nebenwirkungen unter Antibiotika-Gabe bei Kindern mit Otitis media?
  • Unter welchen Bedingungen ist die Behandlung mit Antibiotika bei Mittelohrentzündung sinnvoll?
  • Heilt eine akute Mittelohrentzündung auch ohne Antibiotika folgenlos aus?


Hintergrund:

Die akute Otitis media (Mittelohrentzündung) ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Kleinkindern und Kindern. Die Häufigkeit eines Antibiotika-Einsatzes bei akuter Otitis media variiert zwischen 56 % in den Niederlanden und 95 % in den USA, Kanada und Australien. Eine aktuelle Cochrane-Übersichtsarbeit hat die Studienlage zur Wirksamkeit und Verträglichkeit einer antibiotischen Behandlung bei akuter Otitis media analysiert und bewertet.

Gesättigte Fette – Hat die Verringerung der Aufnahme von gesättigten Fettsäuren positive Auswirkungen auf die Gesundheit?



Vermindert ein Verzicht auf gesättigte Fettsäuren das Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen?



Hintergrund:

Eine verminderte Aufnahme von gesättigten Fettsäuren reduziert Studien zufolge die Cholesterin-Spiegel im Blut. Hingegen sind die weiteren Auswirkungen auf die Gesundheit bisher nicht eindeutig bekannt. Außerdem ist unklar, ob der Austausch gesättigter Fettsäuren durch ungesättigte Fettsäuren, durch Kohlenhydrate oder Proteine erfolgen soll, um den größten Benefit für die Gesundheit zu erzielen.

In einer Cochrane-Übersichtsarbeit wurden Studien dahingehend analysiert, welche Auswirkung die Verringerung der Aufnahme von gesättigten Fettsäuren und deren Austausch gegen Kohlenhydrate, mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA) oder Proteine auf die Mortalität (Sterblichkeit) und die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat.

Angst in Zusammenhang mit einer Operation – Vermindert Melatonin wirksam das Auftreten von Angst?


Melatonin zur Behandlung von prä- und postoperativer Angst bei Erwachsenen



Hintergrund:

Angst in Zusammenhang mit einer Operation ist ein wohlbekanntes Problem. Melatonin stellt möglicherweise eine gut verträgliche Alternative zu Benzodiazepinen bei der Linderung von Angst vor und nach einer Operation dar.

Um die Wirkung von Melatonin auf die Angst in Zusammenhang mit einer Operation (prä- und postoperative Angst) zu beurteilen, wurden Studien analysiert, die einen Vergleich von Melatonin mit Placebo oder ein Vergleich von Melatonin mit Benzodiazepinen zum Ziel hatten. In einer Cochrane-Metaanalyse wurden die bisher veröffentlichten Studiendaten zusammengefasst.

Aluminium – Ein Spurenelement mit negativem Einfluss auf die Gesundheit



Hintergrund

Es gibt keine bekannte biologische Funktion von Aluminium im Körper. Hingegen konnten mehrere nachteilige Wirkungen dieses Metalls bei Säugetieren und beim Menschen dokumentiert werden.
Es liegen Hinweise vor, dass Aluminium einen negativen Einfluss auf das Immunsystem ausübt (15). Wiederholt berichtet wurde über Störungen des Phosphat- und Calciumhaushalts mit der Folge einer Beeinträchtigung der Knochenstabilität. Möglicherweise ist eine gestörte mitochondriale Energieproduktion und/oder oxidativer Stress ausgelöst durch Aluminium an der Entwicklung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Alzheimer oder Morbus Parkinson beteiligt (8).

Mineralstoffe für die Gesundheit – Stellenwert von Phosphor/Phosphat


Hat eine hohe Phosphat-Aufnahme über die Ernährung negative Folgen für die Gesundheit?



Hintergrund

Phosphor ist ein wichtiger Mineralstoff, der über die Nahrung als Phosphat aufgenommen wird. Während ein Phosphormangel in entwickelten Ländern keine Bedeutung zu haben scheint, werden derzeit die Risiken einer hohen Phosphorzufuhr für die Knochengesundheit intensiv diskutiert (5, 22). Bei der Phosphataufnahme, insbesondere durch Zusatzstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln, wurde in den vergangenen Jahren ein relevanter Anstieg beobachtet.

Calcium - Wirkungen und Nebenwirkungen einer regelmäßigen Calciumeinnahme



Mineralstoffe für die Gesundheit – Stellenwert von Calcium

  • Eine ausreichend Calciumzufuhr ist wichtig, eine zusätzliche Einnahme von Calciumtabletten scheint aber der falsche Weg

  • Studien belegen: eine zusätzliche Calciumeinnahme in Tablettenform birgt gesundheitliche Risiken



Hintergrund

Durch die uneinheitlichen und sich zum Teil widersprechenden Ratschläge über die Höhe der Calciumaufnahme, die erforderlich ist, um das Frakturrisiko zu vermindern, werden Patienten verunsichert. Es herrscht Unklarheit, ob die zusätzliche Einnahme von Calciumpräparaten notwendig ist oder nicht.
Eine langfristige zu geringe Calciumaufnahme kann eindeutig das Risiko für eine Osteoporose erhöhen.
Auch wenn in den Medien oftmals anders dargestellt, der postmenopausale und altersbedingte Knochenverlust und die damit verbundene Erhöhung des Frakturrisikos lässt sich nicht durch die zusätzliche Einnahme von Calcium vermindern.
Es besteht kein Zweifel, dass Personen mit einem erhöhten Risiko für einen Calciummangel von einer verbesserten Calciumversorgung profitieren. Aber auch das andere Extrem ist häufig: Ein Teil der älteren Bevölkerung führt durch die Einnahme von Calciumtabletten mehr Calcium zu als von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen.


Die Unbedenklichkeit einer zusätzlichen Calciumeinnahme wird zunehmend in Frage gestellt

In den letzten Jahren sind zahlreiche große kontrollierte Studien zur Anwendung von Calciumpräparaten veröffentlicht worden, deren Ergebnisse zu erheblichen Bedenken gegenüber der Wirksamkeit und Sicherheit von Calcium bei der Verminderung von Frakturen geführt haben. Große Bedeutung haben neuere Studien erlangt, in denen beobachtet wurde, dass Calciumpräparate die Häufigkeit kardiovaskulärer Ereignisse bei gesunden älteren Männern und Frauen erhöht.

Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Eisen

 

Wie häufig ist ein Eisenmangel in Deutschland?

Welche Wirkungen hat Eisen im Körper?

Welche anderen Erkrankungen werden durch einen Eisenmangel beeinflusst?

Wie lassen sich Nebenwirkungen einer Eisenbehandlung vermindern?

Kann eine hohe Eisenzufuhr andere Erkankungen verursachen?

 

Hintergrund

Die Eisenversorgung in Deutschland ist durch zwei Extreme gekennzeichnet. Auf der einen Seite gelten wesentliche Teile der Bevölkerung, insbesondere junge Frauen und Kinder, als Risikogruppen für einen Eisenmangel. Auf der anderen Seite werden gegenwärtig die Gefahren einer hohen Eisenzufuhr für die Entstehung chronischer Erkrankungen diskutiert.
Eisen zählt zu den essenziellen Spurenelementen des Menschen (8). Ein Eisenmangel zählt immer noch zu den häufigsten Mangelerkrankungen weltweit. Der Körper benötigt Eisen für die Hämoglobinbildung und den Sauerstofftransport im Blut. In Deutschland sind mindestens 10 % der Frauen und 3 % der Männer von einem Eisenmangel betroffen.
Dem gegenüber stehen Hinweise über einen möglichen Zusammenhang zwischen einer hohen Eisenzufuhr bzw. einer Eisenüberladung und der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und Diabetes.

Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Vanadium

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Welche Wirkungen hat Vanadium im menschlichen Körper?

Ist Vanadium beim Diabetes mellitus wirksam?

Was sind Nebenwirkungen einer zu hohen Vanadiumzufuhr?

Gibt es einen Vanadiummangel beim Menschen?



Hintergrund

Die Frage, ob Vanadium zu den essenziellen Spurenelementen zählt, wird immer noch kontrovers diskutiert. Aber selbst, wenn Vanadium beim Menschen keine essenziellen Funktionen erfüllt, so gibt es doch überzeugende Hinweise, dass Vanadium biologische Funktionen günstig beeinflussen kann. Besonders die anti-diabetische Wirkung von Vanadiumverbindungen konnte in zahlreichen klinischen Studien bestätigt werden. Die Relevanz dieser Ergebnisse für die Behandlung eines Diabetes mellitus bleibt aber weithin umstritten.

Nickel – Ein Spurenelement mit möglichen negativen Einfluss auf die Gesundheit

 

Welche Wirkungen hat Nickel im menschlichen Körper?

Welche Nahrungsmittel enthalten besonders viel Nickel?

Können Lebensmittel eine Nickel-Kontaktdermatitis verschlimmern?

Wie lässt sich die Nickelaufnahme über die Ernährung minimieren?

 

Hintergrund

Nickel ist ein allgegenwärtiges Spurenelement, nachweisbar in Boden, Wasser und Luft. Es wird industriell größtenteils verwendet, um Edelstahl zu fertigen.
Nickel zählt nicht zu den essenziellen Spurenelementen des Menschen.
Nickelsalze sind starke Hautallergene beim Menschen und verursachen eine allergische Kontaktdermatitis. Die Prävalenz einer Nickel-Überempfindlichkeit in der Bevölkerung liegt etwa bei 8 bis 14,5 % für Frauen und etwa 1 % für Männer (4). Bei sensibilisierten Personen kann nicht nur der Hautkontakt, sondern auch die Aufnahme von Nickel über Lebensmittel Ekzeme auslösen.

Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Silizium

 

Welche Wirkungen hat Silizium im menschlichen Körper?

Bei welchen Erkrankungen hilft Kieselerde?

Ist Silizium bei Osteoporose wirksam?

Kann Silizium bei der Alzheimer-Erkrankung helfen?

Welche Nahrungsmittel enthalten viel Silizium?

 

Hintergrund

Silizium ist nach Sauerstoff das zweithäufigste Element auf der Erde.
Silizium ist wesentlicher Bestandteil von Kieselerde (Kieselgur), die traditionell als Mittel zur Vorbeugung vor brüchigen Nägeln und Haaren und zur Kräftigung des Bindegewebes angewendet wird. Im menschlichen Körper kommt Silizium u.a. in Form von Kieselsäure vor. Silizium gilt als nicht-essenzielles Spurenelement beim Menschen, Mangelerscheinungen wurden bisher aber nur an Tieren nachgewiesen.
Für Silizium wird angenommen, dass es vorteilhafte Wirkungen bei verschiedenen Erkrankungen besitzt, wie z.B. Osteoporose und Atherosklerose. Auch altersbedingte Veränderungen der Haut, Haare und Nägel sollen auf Siliziumgabe ansprechen. Keine dieser Wirkungen ist bisher überzeugend durch kontrollierte Studien am Menschen belegt.

Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Bor

 

Welche Funktionen hat Bor im menschlichen Körper?

Hat eine zusätzliche Einnahme von Bor positive gesundheitliche Auswirkungen?

Hat Bor eine Wirkung auf den Knochen?

Wie hoch ist die durchschnittliche Boraufnahme über die Ernährung?

 

Hintergrund

Das natürlich vorkommende Element Bor (englischer Name Boron) zählt zu den nicht-essenziellen Spurenelementen, d.h. die Aufnahme von Bor ist für den Menschen nicht lebensnotwendig. Folglich gibt es für Bor auch keine minimal notwendige Zufuhr, die erreicht werden muss, damit Körperfunktionen ungestört ablaufen können.

Das Element Bor kommt in Gesteinen, verschiedenen Böden, Sedimenten sowie im Meer und Süßwasser, überwiegend in Form von Oxiden, vor. Bor wird vom Menschen in unterschiedlichen Verbindungen aufgenommen, z.B. als Borat oder Borsäure.


Funktion von Bor beim Menschen

Bor hat keine bekannten essenziellen Funktionen beim Wachstum oder der körperlichen Entwicklung. Zeichen eines Bormangels sind nicht bekannt.

Obwohl Bor im Gegensatz zu Pflanzen für Menschen nach derzeitigem Wissensstand nicht essenziell zu sein scheint, wurden durch eine geringe Borzufuhr (0,3-0,4 mg Bor/Tag) Wirkungen auf biologische Funktionen beim Menschen beschrieben (2, 8).

Aufgrund tierexperimenteller Untersuchungen wurde vermutet, dass Bor verschiedene positive Wirkungen beim Menschen haben könnte.

Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Fluorid

  • Welche Wirkungen von Fluorid sind wissenschaftlich belegt?

  • Wie hoch liegt die empfohlene tägliche Fluoridaufnahme?

  • Ab welcher Fluoriddosierung sind unerwünschte Wirkungen zu erwarten?

  • Wie viel Fluorid nemmen wir täglich über die Nahrung und das Trinkwasser auf?



Hintergrund

Fluorid zählt nicht zu den essenziellen, d.h. lebensnotwendigen Nahrungsbestandteilen.
Folglich gibt es für Fluorid auch keine minimal notwendige Zufuhr, die erreicht werden muss, damit Körperfunktionen ungestört ablaufen können.

Wie für viele Stoffe gilt auch für Fluorid, dass die Dosis (Menge) darüber entscheidet, ob ein
Stoff schädlich ist. Fluorid hat in einem niedrigen Dosisbereich eine günstige Wirkung (Kariesverhütung), in einem hohen Dosisbereich jedoch unerwünschte Wirkungen.

Aufgrund der wichtigen Funktion, die Fluorid bei der Vorbeugung von Zahnkaries zukommt, haben Experten eine Empfehlung für die angemessene tägliche Zufuhr von Fluorid erarbeitet. Die Grundlage für diese Empfehlung bilden zahlreiche epidemiologische Studien, in denen ein klarer inverser Zusammenhang zwischen der Höhe der Fluoridkonzentration im Trinkwasser und der Häufigkeit von Zahnkaries ermittelt wurde. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat in einem wissenschaftlichen Gutachten die Höhe der wünschenswerten täglichen Fluoridzufuhr mit 0,05 mg pro kg Körpergewicht für Kinder und Erwachsene festgelegt (4). Das entspricht zum Beispiel bei einem 70 kg schweren Mann einer täglichen Fluoridaufnahme von 3,5 mg.

Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Rubidium

Spurenelement Rubidium



Hintergrund

In der Liste der häufigsten Elemente in der Erdkruste steht Rubidium an 16. Stelle.
Rubidium ist zusammengesetzt aus stabilen (72,3 %) und radioaktiven (27,8 %) Isotopen.
Möglicherweise ist Rubidium, trotz seiner Radioaktivität, als ein essenzielles Spurenelement anzusehen. Ein Mangel an Rubidium wurde bisher nur bei Tieren nachgewiesen. Bei Ziegen konnten z.B. ein vermindertes Wachstum und eine hohe Rate an Fehlgeburten dokumentiert werden (2).
Wegen seiner möglicherweise beruhigenden Wirkung könnte Rubidium bei der Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen helfen (1).


Radioaktivität von Rubidium

Es gibt 24 bekannte Isotope von Rubidium. Natürlich vorkommendes Rubidium besteht aus zwei Isotopen: 85Rb und 87Rb. Rubidium-87 ist radioaktiv und hat einen Anteil von 27,85 Prozent am natürlichen Rubidium. Es ist ein Beta-Strahler mit einer Halbwertszeit von 4,9 x 1010 Jahre. Gewöhnlich ist Rubidium radioaktiv genug, um einen fotografischen Film in etwa 30 bis 60 Tagen zu belichten.


Funktion von Rubidium beim Menschen

Für Rubidium wurden bisher keine biologischen Funktionen beim Menschen identifiziert.


Wirkungen von Rubidium beim Menschen

Für Pflanzen ist Rubidium vermutlich nicht essenziell, bei Tieren scheint es für den normalen Verlauf der Trächtigkeit notwendig zu sein (2).
Rubidium soll eine leicht stimulierende Wirkung auf den allgemeinen Stoffwechsel haben, wahrscheinlich aufgrund seiner dem Kalium ähnelnden Wirkung. Pflanzen nehmen Rubidium häufig anstelle von Kalium auf, wenn dieses unzureichend zur Verfügung steht. Damit wird es Teil des Ernährungskreislaufes.
Zusätzlich zu seiner möglichen Rolle in der Austauschbarkeit mit Kalium gibt es einige Hinweise darauf, dass Rubidium neurophysiologische Vorgänge beeinflusst. Am Herzen wurde festgestellt, dass die Rubidiumkonzentration im erregungsleitenden Gewebe niedriger ist als im benachbarten Herzmuskel. Der Rubidiumgehalt im Gehirn unterscheidet sich deutlich zwischen definierten Funktionsbereichen. Der Rubidiumgehalt im ZNS nimmt mit dem Alter ab.

Spurenelemente für die Gesundheit - Stellenwert von Molybdän

 

Gibt es einen Molybdänmangel in Deutschland?

Welche Bedeutung hat die Molybdänversorgung für andere chronische Erkrankungen?

Wie hoch ist die Molybdänzufuhr über die Ernährung?



Hintergrund

Molybdän gilt als ein essenzielles Spurenelement für den Menschen. Im Körper kommt es nur in sehr geringen Mengen vor, ist aber an einigen wichtigen biologischen Prozessen beteiligt. Molybdän ist Bestandteil einer Reihe von Enzymen. Bei gesunden Menschen konnte bisher kein Molybdänmangel nachgewiesen werden.